Streit um drei Katzenbabys eskaliert

Wegen drei verschwundener Katzenbabys ermittelt die Polizei. Die Tiere waren beim Verein "Freunde herrenloser Katzen" in Pflege gegeben worden. Deren Vorsitzende sagt, sie seien gestorben. Das bestreitet die Besitzerin der Katzenbabys und hat Anzeige erstattet.

 Stefanie Bakare schaut sich Fotos ihrer Katzenbabys auf dem Laptop an. Sie gab die Tiere in Pflege, nun sollen sie tot sein. TV-Foto: Albert Follmann

Stefanie Bakare schaut sich Fotos ihrer Katzenbabys auf dem Laptop an. Sie gab die Tiere in Pflege, nun sollen sie tot sein. TV-Foto: Albert Follmann

Sirzenich/Saarburg. Der 4. Juli war ein Freudentag im Hause Bakare. Lina, die Katze der Sirzenicher Familie, bekam drei Junge, und bald war man sich einig, dass die süßen Katzenbabys unter den drei Töchtern aufgeteilt werden sollten. Die älteren Kinder (21 und 19 Jahre) wohnen auswärts, ein Junges sollte Zuhause bei der fünfjährigen Noemi bleiben. Doch in der Nacht zum 28. Juli verschwand das Muttertier spurlos. Stefanie Bakare schließt nicht aus, dass die Katze eingefangen wurde: "Eine Nachbarin hat beim Vorbeifahren gesehen, dass eine blonde Frau eine Katze an den Glascontainern am Sportplatz angelockt hat", erzählt die 46-Jährige. Dort sei auch Lina immer gerne herumgestreunt. Die berufstätige Stefanie Bakare sorgte sich um die ausreichende Versorgung der Katzenbabys und wandte sich ans Tierheim in Zewen, das ihr den Verein herrenloser Katzen empfahl. Und so kamen die Tiere in die Obhut von Liane Christmann aus Saarburg, der Vorsitzenden des Katzenvereins. Der erste gute Eindruck ("Frau Christmann war nett, wir tranken Kaffee") wich bald bei Stefanie Bakare. In mehreren Anrufen habe sie sich nach dem Befinden der Katzen erkundigt und auch klar gemacht, dass sie für alle Kosten aufkomme, als sie hörte, die Kätzchen hätten Durchfall. Als sie gefragt habe, wann sie die Tiere abholen könne, habe Frau Christmann die Herausgabe verweigert und ihr Vorwürfe gemacht, warum sie ihre Katze nicht habe kastrieren lassen. Womöglich stünde sie bald wieder mit Jungen vor der Tür.

Am 28. August fuhr die 46-Jährige mit einer Freundin nach Saarburg, um die Kleinen zu holen. "Frau Christmann hat nur gesagt, die Katzen seien tot, und hat uns dann die Tür vor der Nase zugemacht", sagt Stefanie Bakare.

Sie sei mit den Kätzchen mehrmals beim Tierarzt gewesen, bemerkt Liane Christmann. Die Tiere seien krank gewesen und schließlich wegen der fehlenden Muttermilch und einem darauf zurückzuführenden geschwächten Immunsystem an einem Virus gestorben.

Dies bezweifelt die Katzenbesitzerin: "Wie kann es den Kätzchen gut gehen - und dann sterben innerhalb von 24 Stunden alle drei?" Stefanie Bakare erstattete bei der Polizei Anzeige wegen Unterschlagung und Beleidigung. "Diese Katzenbabys kosten uns nur Geld und machen uns viel Arbeit, mit diesem Geld könnten wir viele streunende Katzen kastrieren lassen und wieder aussetzen", sagt Liane Christmann. Sie will aus Verärgerung über Stefanie Bakare künftig kein "privates Tier" mehr aufnehmen.

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