Streithähne vor Gericht

TRIER. Die Stadtwerke Trier und die Trierer Wohnungs- und Gewerbebau AG (Triwo) haben ihren Streit bezüglich der kostenlosen Parkzeit im Parkhaus Ostallee nicht beilegen können. Nachdem alle Konsensgespräche gescheitert sind, beginnt heute im Landgericht die gerichtliche Auseinandersetzung.

Ob im Büro, im Restaurant oder am Telefon: Stadtwerke-Geschäftsführer Martin Cirener und sein Kontrahent Peter Adrian von der Triwo hatten in den vergangenen Tagen und Wochen mehrfach miteinander zu tun. Dabei ging es keineswegs um erfreuliche Dinge, sondern darum, in einer für die Stadtwerke äußerst kostspieligen Angelegenheit einen Kompromiss zu finden. Derzeit dürfen Autos im Alleencenter auf den 382 Parkplätzen, für die die Triwo das Dauernutzungsrecht erworben hat, drei Stunden lang kostenlos parken. Das führt dazu, dass dieses Parkhaus stark frequentiert wird, während die Parkhäuser der Stadtwerke überwiegend leer stehen. Mithin verzeichnen die Stadtwerke einen Einnahmeverlust, den sie in ihrer Klageschrift auf eine Million Euro jährlich taxieren. Dieses Loch will Geschäftsführer Cirener nun mit allen Mitteln stopfen. Die Triwo, so seine Vorstellung, soll künftig höchstens zwei Stunden kostenloses Parken erlauben. Darüber hinaus soll sie sich an den Personalkosten beteiligen, die etwa dadurch anfallen, dass ein Stadtwerke-Mitarbeiter sauber machen oder Kunden erklären muss, wie sie ihre Chipkarte entwerten. Mehrere Vergleichsangebote sind zwischen beiden Unternehmen hin- und hergewandert. Zwar sind sich die "Streithähne" näher gekommen, doch ein Durchbruch wurde nicht erzielt. So obliegt es nun der Wirtschaftskammer des Landgerichtes unter Vorsitz von Richter Heinrich Brauckmann, eine Lösung zu finden. "Was haben wir als Stadtwerke zu verlieren?", fragt Geschäftsführer Cirener vor dem heutigen Prozessauftakt (11.30 Uhr, Saal 230). Kontrahent Adrian betrachtet "die Angelegenheit recht gelassen". Der Richter indes demonstriert Härte, hat er doch die beiden Geschäftsführer zum persönlichen Erscheinen verdonnert.

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