Streitlustige Runde

Der Stadtteil Pfalzel hat sich nach Mitte-Gartenfeld am stärksten für den Bürgerhaushalt 2010 eingebracht. Der Ortsbeirat Pfalzel diskutierte am Dienstagabend über die Ergebnisse.

Trier-Pfalzel. (gsb) Das sehr gute Ergebnis aus der ersten Phase des Bürgerhaushalts konnte mit insgesamt 1538 aktiv Teilnehmenden gesteigert werden, erläuterte Toni Loosen-Bach, Projektleiter Bürgerbeteiligung. Davon war die Beteiligung in Pfalzel mit 206 Teilnehmern sehr gut. Zum Vergleich: In Mitte-Gartenfeld gab es 239 Teilnehmer, in Filsch nur 18 Teilnehmer.

Dass den Pfalzelern ihr Stadtteil am Herzen liegt, zeigte sich auch in der Ortsbeiratssitzung. Über drei Vorschläge, die den Stadtteil betrafen, wurde energisch debattiert. Sie betrafen den Erhalt der Grundschule, die Einrichtung eines Bürger- und Jugendzentrums sowie den Bau einer Fußgänger- und Radbrücke über die Hafenzufahrt. Mit letzterer soll Radtouristen die Durchfahrt von Pfalzel erleichtert werden.

Während die SPD-Fraktion eher skeptische Bedenken hinsichtlich der Realisierung in Anbetracht der angespannten städtischen Finanzlage äußerte ("Das ist eine Wunschliste von uns!"), sah man das bei der CDU ganz anders.

Alles eine Sache der Priorität



"Alles ist machbar", meinte Herbert Kern. Für andere Projekte sei auch Geld da, es sei alles eine Sache der Prioritäten.

Bernd Denker bezweifelte grundsätzlich, dass die Vorschläge repräsentativ die Meinung der Bürger wiedergäben. Die Diskussion drohte auszuufern, bis Sarah Lorenz in Vertretung von Werner Pfeiffer zur Abstimmung aufforderte.

Das Projekt Radbrücke fand die komplette Enthaltung der SPD, Grundschule und Jugendtreff wurden mit jeweils einer Enthaltung von Denker mehrheitlich befürwortet.

Streit mit teils heftigen Verbalattacken entbrandete aufgrund eines SPD-Antrags, eine aktuelle Prioritätenliste aus dem Bürgergutachten zu erstellen.

Eine bereits vorhandene Liste von Mitgliedern der Initiative Pro Pfalzel könne als Grundlage einer nichtpolitischen Gruppierung nicht herangezogen werden, monierte Denker und erntete heftige Kritik von Horst Görgen.

Zuschuss für Kindergarten trotz Kritik



Das Gremium beschloss mit den Stimmen von SPD und UBM, den Antrag aufzunehmen; aus der CDU kamen zwei Neinstimmen und zwei Enthaltungen.

Ein nach der letzten Ortsbeiratssitzung konkretisierter Antrag des Kindergartens auf Kostenzuschuss für die Sanierung der Böden traf auf Kritik von Herbert Kern, der eine präzisere Kostenzusammenstellung vermisste. Gegen seine Enthaltung beschloss der Ortsbeirat, den Kindergarten mit 2668 Euro zu bezuschussen.

Die finanzielle Beteiligung an der Reparatur des Kirchengeläuts aus dem Ortsbudget ist indes nicht möglich, weil es keine investive Maßnahme sei, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Wegen dieser Maßnahme will der Ortsbeirat Pfalzel nochmals bei der Stadt vorstellig werden.

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