Streuobst in der Innenstadt

TRIER. (daj) Blühende Obstbäume wie Apfel, Pflaume oder Mirabelle bestimmen das Bild des dritten Gartens, den der TV in seiner kleinen Serie über die Domkurien vorstellt. Das an der Predigerstraße gelegene Areal ist in seinem heutigen Zustand eher untypisch für die kirchlichen Güter im alten Dombezirk.

Während bei anderen Anlagen der Zugang zum Innenhof durch ein Torgebäude erfolgt, gibt es hier nur eine einfache metallene Pforte. Diese führt direkt zum Haupthaus auf der linken Seite, dessen Fassade in weiten Teilen von grünem Laub umrankt wird. Die Remise mit dem alten Pferdestall, der heute als Schuppen genutzt wird, befindet sich weiter hinten am Rand des Gartens. Mit den Dimensionen einer modernen Garage gaben sich die adligen Kirchenherren früherer Zeiten freilich nicht zufrieden, fuhren sie doch in vierspännigen Kutschen. Dafür allerdings scheinen die heutigen Wege zu schmal, so dass die Anlage wohl nicht in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten ist. Auch der Garten hat seinen eigenen Charakter. Dominieren anderswo geometrische Formen, Statuen oder künstliche Teiche, so wirkt hier alles viel natürlicher. Zwar sind es keine Wildwiesen, und die Pflanzen werden liebevoll gepflegt, die gärtnerische Gestaltung jedoch spielt sich nicht in den Vordergrund. Entlang der Wege stehen einige Sträucher, ein Rhododendron, eine Magnolie, die den hinteren Teil abschirmen. Prägende Wiese

In leichter Hanglage, gegenüber dem Hauseingang, erstreckt sich eine kleine Streuobstwiese, die das Aussehen des Gartens prägt und die man mitten in der Innenstadt so nicht erwarten würde. Ein Apfelbaum streckt seine letzten Blüten, daneben eine Pflaume und eine Mirabelle. Weitere Laub- und Nadelgewächse, die die Obstbäume überragen, runden das Bild ab. Dazu gesellen sich im vorderen Teil einzelne Blumen, die gelbe, rote und blaue Farbakzente setzen.Wohnlicher Raum

Wie in den anderen Domkurien auch wird das Haus heute vom Bistum als Wohngebäude genutzt, der Garten ist daher ebenfalls nicht öffentlich zugänglich. Durch die bunte und natürliche Gestaltung eignet er sich ohnehin nicht für repräsentative Zwecke oder als Beispiel klassischer Gartenarchitektur, sondern erweckt den Eindruck eines privaten und wohnlichen Raumes. Darüber hinaus erfüllt er mit seinem dichten Baumbestand mehr noch als andere der Domkurien eine ökologische Funktion im Häusermeer der Innenstadt.

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