Strom aus dem Strom

TRIER. (rm.) Ein in Trier einzigartiges technisches Bauwerk, das – wie bereits im ersten Bildausschnitt erkennbar – in oder an der Mosel steht – richtig: Die Staustufe ist das Suchobjekt des gestern zu Ende gegangenen Bilderrätsels. Auch die Bezeichnung "Moselkraftwerk" lassen wir als Lösung gelten.

Der 26. Mai 1964 ging in die Geschichte Triers ein. Gleich drei Staatsoberhäupter beehrten die Stadt mit ihrem Besuch und unterstrichen damit die Bedeutung des Anlasses: Bundespräsident Heinrich Lübke, Frankreichs Staatspräsident Charles de Gaulle und Luxemburgs Großherzogin Charlotte gaben die in sechsjähriger Arbeit kanalisierte Mosel als Wasserstraße für die Großschifffahrt frei. Ein epochales Ereignis aus technischer wie aus historischer Sicht. 1956, elf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, hatten die Mosel-Anlieger Frankreich, Luxemburg und Deutschland per Staatsvertrag den Ausbau des Flusses zu einer Großschifffahrtsstraße mit einer Tiefe von 2,90 Metern und einer Breite von 40 Metern vereinbart. 1958 starteten der Ausbagger-Marathon und der Bau von Staufstufen, Kraftwerken, Wehren und Schleusen. Binnen sechs Jahren später war das gigantische Gemeinschaftswerk vollendet. Die Mosel, zuvor umkämpfter und unsicherer Grenzfluss, war zu einer gemeinsamen Lebensader geworden. Insgesamt 14 Staustufen auf der 260 Kilometer langen Flussstrecke zwischen Koenigsmacker (Frankreich) und dem 80 Meter niedriger liegenden Koblenz regulieren die Wasserführung. Aber sie dienen nicht nur dazu, gewissermaßen als "Treppenstufen" jährlich bis zu 10 000 Fracht- und Passagierschiffen den 80-Meter-Höhenunterschied des Flusslaufs zwischen Frankreich und der Mündung leicht überwinden zu lassen. Sie nutzen die Kraft des Wassers auch zur Stromerzeugung. Die zehn "deutschen" Wasserkraftwerke an den Staustufen von Koblenz bis Trier werden von der RWE Power betrieben. Die Kraftwerkskette erzeugt jährlich rund 800 Millionen Kilowattstunden; das entspricht dem Stromverbrauch von 250 000 Haushalten. Wer die beiden Bilderrätsel-Gewinner sind, die jeweils 50 Euro erhalten, lesen Sie morgen.

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