Strukturen hinken hinterher

TRIER. (red) Bei der Mitgliederversammlung der Lebenshilfe für körperlich und für geistig Behinderte, Trier, standen zwei Themen im Mittelpunkt: die Ehrungen zweier Vorstandsmitglieder und die Diskussionen um Satzungsänderung und Stiftungsgründung.

Vorsitzender Werner Lieser hieß zur Mitgliederversammlung Vertreterinnen des Bundes- und des Landesverbands der Lebenshilfe willkommen, die aus besonderem Anlass anwesend waren: Die stellvertretende Bundesvorsitzende der Lebenshilfe, Maren Müller-Erichsen, zeichnete den stellvertretenden Vorsitzenden der Trierer Lebenshilfe, Dieter Schmitz, mit der goldenen Ehrennadel des Bundesverbandes aus. Müller-Erichsen würdigte so die 26-jährige ehrenamtliche Vorstandstätigkeit von Schmitz, der seinen Einsatz nicht nur auf die Lebenshilfe Trier beschränkt habe, sondern in vielfältigen Funktionen, auch auf überörtlicher Ebene. Müller-Erichsen: "Solche Menschen braucht die Lebenshilfe." Schmitz erwiderte den Dank mit der Bemerkung, als Vater eines behinderten Sohnes sei es ihm eine Selbstverständlichkeit gewesen, sich ehrenamtlich für die Sache Lebenshilfe einzusetzen. Die stellvertretende Landesvorsitzende der Lebenshilfe, Barbara Jesse, war zur Verleihung der silbernen Ehrennadel des Landesverbandes an Helma Hack erschienen. Jesse dankte Hack für die langjährige Tätigkeit im Vorstand der Lebenshilfe Trier, wie auch für ihre Funktionen, die sie vereinsübergreifend, auch auf Landesebene, wahrgenommen habe. Sie stellte fest, dass die Gesellschaft auch in Zukunft auf engagierte Ehrenamtliche angewiesen sei. "Denn nur engagierte Menschen machen aus einem Verein einen erfolgreichen Verein." In seinem anschließenden Rechenschaftsbericht erläuterte Vorsitzender Werner Lieser die herausragenden Ereignisse des vergangenen Jahres. So wurde das im Vorjahr diskutierte Leitbild der Lebenshilfe Trier abschließend er-stellt und verbreitet. Als Erfolgsgeschichte wertete Lieser die Schaffung der Integrativen Kindertagesstätte Im Wichernhaus, selbst wenn noch einige Hürden zu nehmen seien. Die Umgestaltung habe von allen Beteiligten viel Engagement und Einsatzbereitschaft erfordert, wofür er danken wolle, sagte Lieser. Er zeigte sich zudem erfreut über die Gründung einer privaten Stiftung zu Gunsten der Einrichtungen der Trierer Lebenshilfe. Beruhigt könne man auch in die Zukunft der Lebenshilfe-Werkstatt blicken, da mit einer Erweiterung auf absehbare Zeit ausreichend Werkstattplätze geschaffen worden seien.Aufsichtsrat als Kontrollorgan

Der Schatzmeister berichtete, dass derzeit 183 Mitarbeiter mit der Betreuung und Förderung von etwa 400 Behinderten Menschen jeden Alters beschäftigt sind. Der inzwischen erreichten Größe der Lebenshilfe Trier seien die Vereinsstrukturen anzupassen. Besondere Herausforderungen ergäben sich aus der immer größer werdenden Schere zwischen Einnahmen und Kosten sowie dem Unterhaltungs- und Renovierungsbedarf einzelner Einrichtungen. Den Berichten schloss sich eine Diskussion zum Satzungsentwurf an, der von einer außerordentlichen Mitgliederversammlung verabschiedet werden soll. Hierin werden die Erfordernisse an ein modernes Sozialunternehmen, zu dem sich die Lebenshilfe entwickelt hat, Rechnung getragen. Ein Aufsichtsrat als Kontrollorgan und ein Beirat betreuter Menschen sollen installiert werden. In einer Nachwahl wurde Uwe Tessensohn als Fachbereichssprecher für die Tagesförderstätte Villa Henn gewählt. Zudem wurde die Errichtung der "Stiftung Lebenshilfe Trier" beschlossen.

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