"Strukturwandel sozial gestalten"

TRIER. (ph) Eine "hitzige" Jahreshauptversammlung erlebten die Mitglieder des Maschinenrings Trier-Wittlich auf dem Gelände der Landesgartenschau (LGS). Das lag jedoch nicht an den - durchweg positiven - Geschäftsberichten, sondern am Tagungsort: dem Spiegelzelt, in dem die Landwirte bei fast tropischen Temperaturen auch über das Thema Klärschlamm diskutierten.

Etwa 100 Landwirte und Winzer waren auf den Petrisberg gekommen, um nicht zuletzt Hans-Markus Stölting zu hören. Der Präsident des Bundesverbandes der Maschinenringe hielt einen Vortrag zum Thema "Stärken entdecken - Zukunft entwerfen mit dem Maschinen- und Betriebshilfering (MBR)". Stölting lobte den Maschinenring Trier-Wittlich nicht nur wegen seiner relativ konstanten Mitgliederzahl als erfolgreichen Regionalverband. Er betonte, dass aufgrund des fortschreitenden Strukturwandels in der Landwirtschaft den Maschinenringen in Zukunft eine noch größere Bedeutung zukommen werde. Vor allem "der Bedarf der Landwirte, sich Dienstleistungen einzukaufen, wird steigen", prophezeihte Stölting. Für Diskussionen im Spiegelzelt sorgte das Thema "Klärschlamm". Stölting forderte die Politik auf, für klare Bestimmungen zu sorgen, unter welchen Bedingungen Landwirte Klärschlamm auf ihren Feldern ausbringen dürften, und wer das "Restrisiko" einer möglichen Verunreinigung des Bodens zu tragen habe. Ein Landwirt schlug vor, die Verwertung des Klärschlamms zu verweigern und der Politik ein Fünfjahres-Ultimatum zu stellen, um die Frage zu regeln. Keinen Diskussionsbedarf gab es indes beim Geschäfts- und Kassenbericht, den Geschäftsführer Rudolf Hayer vorstellte. Nach Hayers Worten blieb die Mitgliederzahl des Maschinenrings im Jahr 2003 bei 42 Aus- und 18 Eintritten in etwa gleich, also bei rund 1200. Stark zugenommen habe jedoch der Wert der vom Verband vermittelten Maschinen und Arbeiten: Diese hätten ein Volumen von knapp vier Millionen Euro erreicht, ein Zuwachs von zwölf Prozent. Bei so positiven Zahlen geriet die Wiederwahl der turnusmäßig aus dem Vorstand ausscheidenden Mitglieder fast zur Formalität: Einstimmig in seinem Amt bestätigt wurden der Vorsitzende Martin Fürst, sein Stellvertreter Andreas Fuchs sowie die beiden Beiräte Franz-Josef Koch und Klaus Roth. Auch dem Vorschlag des Vorstands, eine fördernde Mitgliedschaft für einen Jahresbeitrag von 35 Euro einzuführen, stimmten die Mitglieder zu. Anschließend bummelten viele von ihnen über die Landesgartenschau.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort