Studenten der Kunstgeschichte geben ersten Architekturführer für Trier heraus

Trier · Welche Gebäude, außer der allseits bekannten Porta Nigra, kann man in Trier noch entdecken? Dieser Frage sind Studenten des Fachbereichs Kunstgeschichte nachgegangen und haben im Rahmen von Projektseminaren einen Architekturführer für Trier geschrieben und veröffentlicht.

 Studenten haben einen Architekturführer für Trier geschrieben und veröffentlicht. Auch über die Weinkellerei Förster in Trier-Süd (links) und die Abtei St. Matthias (rechts) gibt es darin einiges Interessantes zu lesen. Fotos: Michael Imhof Verlag

Studenten haben einen Architekturführer für Trier geschrieben und veröffentlicht. Auch über die Weinkellerei Förster in Trier-Süd (links) und die Abtei St. Matthias (rechts) gibt es darin einiges Interessantes zu lesen. Fotos: Michael Imhof Verlag

Foto: (h_st )
Studenten der Kunstgeschichte geben ersten Architekturführer für Trier heraus
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Trier. Studenten der Universität Trier haben in Zusammenarbeit mit ihrem Dozenten Andreas Tacke sowie weiteren Fachleuten ein Buch verfasst, das Interessierte auf eine Reise durch die Architekturgeschichte von Trier mitnimmt.
Auf 200 Seiten finden sich architektonisch besondere Gebäude, die zeigen, was die älteste Stadt Deutschlands außer ihrer Porta noch zu bieten hat. Mit Hilfe einer Karte, auf der die verschiedenen Objekte mit Nummern markiert sind, lässt sich die Entdeckungstour ganz individuell gestalten.
Obwohl die Porta Nigra mit der Nummer eins ausgezeichnet ist, kann man problemlos mit dem Palais Kesselstadt (Nr. 13) in der Liebfrauenstraße oder mit der Synagoge (Nr. 66) in der Kaiserstraße anfangen. Von Kirchen über Schulen bis hin zum Stadttheater oder Weinhandlungen ist alles dabei. Andreas Tacke sieht das Werk als Querschnitt, der, "alles was gebaut ist, von der Antike bis zur Gegenwart, in einem Ausschnitt darstellt".
Die einzelnen Objekte werden kurz skizziert und ihre Besonderheiten genannt. Sein Kollege Jens Fachbach verspricht: "Auch Trierer können Dinge entdecken, die sie noch nicht kennen." Wer sich in Trier nicht gut auskennt, lernt zum Beispiel, dass das ehemalige Forum in der Hindenburgstraße (heute Diskothek Metropolis) früher ein französisches Kino war.
Der Architekturführer soll gleichzeitig Nachschlagewerk und Reisebegleiter sein und richtet sich an eine breite Öffentlichkeit, die Trier durch die dargestellten Gebäude in einem neuen Licht kennenlernen möchte.
Das Projekt "Architekturführer Trier" hatte bereits im Sommersemester 2007 angefangen. Aufgrund von Startschwierigkeiten sowie einer Umstellung des Buchlayouts kam es zu einer zeitlichen Verzögerung der Veröffentlichung.
Im ersten Schritt haben Kleinstgruppen bei Rundgängen durch die verschiedenen Trierer Stadtgebiete die Gebäude erspäht. Anschließend wurde in Einzelarbeit die individuelle Architektur des Gebäudes erarbeitet. Der aufwendigste Teil war die Erkundung von neuen Objekten, die in einen Kriterienkatalog passen mussten. Im Vordergrund stand hierbei die Zugänglichkeit: Die Gebäude sollten im Inneren betretbar oder mindestens vom Straßenraum einsehbar sein. "Das war sehr viel Arbeit", sagt Scarlet Olivia Kummer, die die Studenten begleitet hat. "Aber man hat alles gelernt, was man so braucht."
Alle Beteiligten ziehen einen dauerhaften Nutzen aus dem Projekt: von der Recherchearbeit über das Verfassen von Texten bis hin zum Umgang mit Archiven. Andreas Tacke sieht die Publikation als tolles Ergebnis, das aus einem Lernprozess entstanden sei und im Gegensatz zu herkömmlichen Stadtführern, die Architektur in den Vordergrund stelle.
Der "Architekturführer Trier", erschienen im Michael Imhof Verlag, wird am Mittwoch, 4. November, um 19 Uhr im Museum am Dom der Öffentlichkeit präsentiert. Mit Stefan Heinz und Jens Fachbach werden zwei der Herausgeber in das Thema einführen.

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