Studenten unter Strom

TRIER. Die Fachhochschule Schneidershof (FH) Trier und der Energiekonzern RWE Rhein-Ruhr AG (RWE) schlossen 2003 einen Vertrag über die Kooperative Zusammenarbeit im Bereich Elektrotechnik (KIA). Das RWE bedankte sich mit Stühlen und Tischen im Wert von 20 000 Euro für den Elektronik-Hörsaal. Der größte Lehrsaal der FH erhielt den Namen RWE-Hörsaal.

Der neu getaufte RWE-Hörsaal hat etwa 80 Plätze. Darin harmonieren die hellbraunen Stühle und grau-metallic glänzenden Tische zum Interieur mit den vielen Fenstern, langen Lichtbändern und hellen Innenfarben. Dankbar zeigte sich Otfried Georg, Dekan des Fachbereichs Elektronik. Er bezeichnete die KIA-Zusammenarbeit zwischen RWE und Fachhochschule als Novum. Die Kooperation sei Symbol für Innovation und Öffnung nach außen, sagte Georg. Er nannte die drei Vorteile des KIA-Studiums: "Das RWE kann sich qualifizierte Studenten aussuchen. Die Studienfinanzierung steht auf solidem Fundament. Die Studenten haben nach Studienabschluss eine Arbeitsplatzgarantie." Georg hofft, dass das Kooperationsabkommen eine Signalwirkung auf andere Schulen und Unternehmen hat. Im laufenden Studiengang bis zum Jahr 2008 werden 20 Studenten von RWE und zwei Studenten von den Stadtwerken Trier (SWT) unterstützt. Die beiden Partner bilden die Studenten im ersten Jahr praxisbezogen aus und zahlen eine monatliche Ausbildungsbeihilfe, die nicht zurückzuzahlen ist. Der Ausbildungsleiter des Aus- und Weiterbildungszentrums des RWE in Trier, Dieter Press, erklärte: "Die Studenten erhalten einen einjährigen Praxis-Crash-Kurs. Nach dreieinhalb Jahren legen sie die IHK-Facharbeiterprüfung ab." Die Studenten besuchen während der einjährigen Berufspraxis bei den Kooperationspartnern RWE und SWT die Berufsbildende Schule Gewerbe und Technik Trier als Berufsschule. Anschließend folgt ein Diplom-Studium von acht Semestern an der Fachhochschule. Jan Liebhäuser begründete seine Studienwahl: "Für mich ist ein Berufs- und Studienabschluss wichtig. Dadurch bin ich zweieinhalb Jahre früher fertig." Matthias Schmitt ist ebenfalls KIA-Student: "Mir gefällt die Kombination Praxis und Theorie, und ich kann in den Semesterferien als Fachkraft arbeiten." Der Prodekan des Fachbereichs Elektrotechnik, Dirk Brechtken, unterstrich die Vorteile des dualen Studiengangs: "Die Studenten haben nach fünf Jahren einen Diplomabschluss in Elektrotechnik und einen IHK-Abschluss als Elektroniker." Bert Hofmann, Präsident der FH, bedankte sich beim RWE für den "namhaften Beitrag zur neuen Hörsaalausstattung". Heinz-Willi Mölders, RWE-Vorstandsmitglied Personal, bedankte sich für das Lob. Die Kooperation zwischen FH und RWE im Bereich Elektrotechnik sei ein Gewinn für Studenten, Fachhochschule und Unternehmen, sagte er. Wolfgang Natus, Präsident der IHK Trier, gratulierte den Kooperationspartnern RWE und FH zu ihrem erfolgreichen Projekt, das eine Vorreiterrolle bei den dualen Studiengängen habe. Er sei als Unternehmer an einer Kooperation interessiert und offen für Fördermöglichkeiten, sagte Natus. Dirk Brechtgen ist auf der Suche nach weiteren Partnern: "Wir sind in Gesprächen über weitere Kooperationen mit den Unternehmen Natus in Trier, Hydrac in Saarbrücken und Pütz-Automation in Saarburg."

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