Studien belegen: Migräne mit Aura birgt besonderes Risiko

Der Schlaganfall zählt zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Betroffen sind nicht nur Menschen im fortgeschrittenen Alter, sondern auch immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene. Studien belegen, dass vor allem weibliche Patienten mit einer bestimmten Form von Migräne besonders gefährdet sind.

Trier. (red) Plötzliches Flimmern vor den Augen, halbseitige Sensibilitätsstörungen, Halbseitenlähmungen oder spontane sprachliche Beeinträchtigungen - zahlreich sind die neurologischen Symptome, mit denen sich eine Migräne mit Aura ankündigt. In der Regel verschwinden diese Symptome mit dem Einsetzen des eigentlichen Kopfschmerzes, doch was viele Betroffene nicht wissen: Vor allem für Frauen bedeutet die Migräne mit Aura ein dramatisch erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Das belegen nun verschiedene Studien, mit denen die Zusammenhänge zwischen der Migräne, der neben dem Spannungskopfschmerz häufigsten Kopfschmerzform, und dem Schlaganfall untersucht wurden. "Bei Patientinnen, die an einer Migräne mit Aura leiden, wurde ein um 91 Prozent erhöhtes Schlaganfallrisiko festgestellt", zitiert Dr. Matthias Maschke, Chefarzt der Neurologie und Neurophysiologie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier (BKT), aus einer Bostoner Untersuchung. Eine Migräne ohne diese Aura führe hingegen nicht zu einem erhöhten Schlaganfallrisiko. Eine zweite Studie zu Migräne mit Männern ergab derweil ein nur um zwölf Prozent erhöhtes Schlaganfallrisiko. Für Maschke, der auch Sprecher des Schlaganfallverbunds Trier-Saarburg ist, machen die Ergebnisse der Untersuchungen einmal mehr deutlich, dass nicht nur ältere Menschen gefährdet sind. Zwar steigt das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, mit zunehmendem Alter drastisch an, doch können auch schon Kinder oder Jugendliche betroffen sein. "Dabei sind Herzrhythmusstörungen und Störungen der Blutgerinnung hauptsächliche Risikofaktoren für sogenannte juvenile Schlaganfälle", erläutert Maschke. Frauen mit einer Migräne mit Aura rät der Mediziner eindringlich dazu, keine weiteren Risikofaktoren für Schlaganfälle zu entwickeln. Sollten diese jedoch schon vorhanden sein, sei eine optimale Behandlung beziehungsweise eine Veränderung des Verhaltens notwendig. Maschke nennt als besondere Risikofaktoren Rauchen, Bluthochdruck, eine Erhöhung des Cholesterins und eine Erkrankung an Diabetes mellitus. Ebenso erhöhten Bewegungsmangel und Übergewicht das Schlaganfallrisiko, gibt der Sprecher des Schlaganfallverbunds, zu bedenken. "Gerade Frauen mit einer Migräne mit Aura sollten daher nicht rauchen, Ausdauersport betreiben und auf ihr Gewicht achten", empfiehlt Maschke.

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