Sturz in den Abgrund

Schwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen hat sich ein 24-Jähriger aus Kordel bei einem Sturz vom Felsen an der Mosel in Trier-Pallien zugezogen. Der Feuerwehr gelang die Rettung des Mannes aus unwegsamem Gelände. Die Ermittlungen der Polizei zu den Umständen des Vorfalls am Sonntagmorgen dauern an.

 Die Absturzstelle: Hier wird der 24-jährige Mann von der Polizei und den Feuerwehrleuten gefunden und von den Sanitätern gerettet. TV-Foto: Agentur siko

Die Absturzstelle: Hier wird der 24-jährige Mann von der Polizei und den Feuerwehrleuten gefunden und von den Sanitätern gerettet. TV-Foto: Agentur siko

Trier-Pallien. "Wir wissen nicht, was passiert ist. Wir haben nur einen Hubschrauber gesehen, der hier kurz kreiste", sagen zwei Anwohner. Sie sind Nachbarn des sogenannten Märkerhauses, das am Ortseingang von Trier-Pallien aus Richtung Biewer steht. Dort ist in exponierter Lage hoch über der Mosel gleich unterhalb der Felsen eine schlagende Verbindung beheimatet, das Corps Marchia Brünn.

Oberhalb dieses Gebäudes hat sich das Unglück zugetragen. Von dort fiel ein 24-jähriger Mann aus Kordel zehn Meter tief hinunter. Wegen schwerer Verletzungen konnte der Mann nicht mehr aufstehen. Es gelang ihm aber, um 10.18 Uhr per Handy selbst einen Notruf abzusetzen.

15 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Trier und weitere 15 vom Löschzug Biewer eilten an die Unglücksstelle. Ein eigens aus Luxemburg georderter Hubschrauber mit Wärmebildkamera, der in dem unwegsamen Gelände nach dem Mann suchen sollte, konnte wieder abdrehen. Ein Obdachloser, der ganz in der Nähe im Fels sein Lager aufgeschlagen hatte und das Gebiet gut kennt, half den Einsatzkräften bei der Suche. Um 10.49 Uhr war der Gesuchte gesichtet. Er sei ansprechbar, aber offenbar an der Wirbelsäule verletzt, sagte Einsatzleiter Sven Ney.

Nach der Versorgung durch den Rettungsdienst wurde der leicht unterkühlte Mann auf einer Trage zum Krankenwagen und zur Behandlung ins Trierer Brüder-Krankenhaus gebracht. Wie lange er an der Absturzstelle gelegen hatte und wie es überhaupt dazu gekommen war, dass er in die Tiefe fiel, darüber wollte die Polizei vor Ort nichts sagen. "Hier wird jetzt abgesperrt", erklärte ein Beamter die Felsenlandschaft für nicht mehr zugänglich. Die Ermittler durchkämmten das Gelände - auf der Suche nach Spuren, um den genauen Hergang des Unfallgeschehens zu klären. Die B 53 musste wegen des Unglücks kurzzeitig gesperrt werden. An der Moseluferstrecke reihten sich die Einsatzfahrzeuge aneinander.

Zeugen werden um Hinweise gebeten

 Schnell vor Ort: Nur eine halbe Stunde nach Eingang des Notrufs wird der schwer verletzte 24-Jährige gefunden und kann ins Krankenhaus gebracht werden. TV-Foto: Agentur siko

Schnell vor Ort: Nur eine halbe Stunde nach Eingang des Notrufs wird der schwer verletzte 24-Jährige gefunden und kann ins Krankenhaus gebracht werden. TV-Foto: Agentur siko

Nach TV-Informationen soll der 24-Jährige aus Kordel mit einem anderen Mann oben auf dem Felsen unterwegs gewesen sein. Welche Rolle der Begleiter bei dem Vorfall spielte, ist noch unbekannt.

Die Polizei wollte mit dem Verunglückten im Brüder-Krankenhaus ausführlich sprechen. Bis Sonntagabend ergaben sich jedoch keine neuen Erkenntnisse.

Die Polizei bittet Zeugen, sich unter Telefon 0651/9779-3200 zu melden.

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