Suche nach Freunden

Ein ausgedehntes Programm hatte Ilan Mor, Gesandter der israelischen Botschaft Berlin, bereits hinter sich: Uni, TV, Hindenburg-Gymnasium, Oberbürgermeister. Grund seines Besuchs: Die Einladung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), zu den "Israelischen Kulturtagen" einen Vortrag zu halten.

 Ilan Mor in Trier. TV-Foto: Cordula Fischer

Ilan Mor in Trier. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. (cofi) "Wir brauchen mehr Freunde, mehr Sympathie, die Moralprediger brauchen wir nicht, Kritiker haben wir genug." Ilan Mor, Gesandter des Staates Israel in Berlin, versteht sein Geschäft im Werben um mehr Freundschaft mit Israel.

Der Staat, der vor 60 Jahren, am 14. Mai 1948, gegründet wurde, ist ein "außergewöhnliches Land": "Wir sind ein einzigartiges Land; ein Land der Juden und - kein Widerspruch - ein demokratisches Land", trotz der fehlenden Trennung von Staat und Religion. Mit Stolz könne Israel auf die Staatsgründung und die vergangenen 60 Jahre, die stabile Verbundenheit mit Amerika, den Aufbau diplomatischer Beziehungen zu über 100 Ländern, die UN-Mitgliedschaft sowie die "lange Liste der Errungenschaften in Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft" zurückblicken. Obwohl das Ansinnen der DIG mit der zweijährlichen Veranstaltung der Kulturtage und Mors ist, die häufig falsche Wahrnehmung und Darstellung von Israel im Westen zu berichtigen, ein Bild Israels zu zeichnen, das mehr als Terror und Nahost-Konflikt zeigt, musste der in Tel Aviv geborene Diplomat doch auch zu Sicherheit, ständiger Bedrohung und Krieg - nicht nur von palästinensischer, sondern auch von iranischer Seite - Stellung nehmen. "Es ist unser Recht als Juden, einen Platz zu haben, und zwar in Israel. So lange es Länder in der Region, in der arabischen Welt gibt, die dieses Recht anzweifeln, wird es keinen Frieden geben."

Mor wünscht sich Israel mit "gerechtem" Frieden. "Israels Bereitschaft dazu ist gezeigt worden", aber Zugeständnisse, die durch terroristische Akte erpresst würden, werde es nicht geben. "Wir halten fest an unserer Überzeugung. Am Ende werden wir den Kampf gewinnen", sagte er. In der Rechtfertigung der Sicherheitsmaßnahmen fällt Mors Urteil eindeutig aus: "Da bin ich bereit, unpopulär zu sein, aber als Bürger Israels am Leben zu bleiben."

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