Südbad schlägt hohe Wellen

TRIER. Die Zukunft des Trierer Südbads ist wieder offen. Nachdem eine Sanierung bereits als sicher galt, hat der Stadtrat am Donnerstagabend einen entsprechenden Beschluss verschoben. Bei Nachverhandlungen mit dem Land als Zuschussgeber sollen Plan-Änderungen durchgesetzt werden. In Mainz sieht man allerdings keinerlei Verhandlungsspielraum.

 Die Zukunft des Südbads, eine der beliebtesten Freizeit-Einrichtungen in Trier, ist wieder offen.Foto: privat

Die Zukunft des Südbads, eine der beliebtesten Freizeit-Einrichtungen in Trier, ist wieder offen.Foto: privat

Überraschung im Trierer Stadtrat: Das Gremium hat am Donnerstagabend den Beschluss zur Generalsanierung des Freibads Trier-Süd verschoben. Zuvor hatte sich eine Ablehnung des Entwurfs abgezeichnet. Hintergrund ist die Weigerung des Landes, das sich an dem rund sieben Millionen Euro teuren Bauprojekt mit etwa 2,5 Millionen Euro beteiligen soll, auf einen im Dezember beschlossenen Änderungs-Wunsch der Trierer Bürgervertreter einzugehen. Der Rat hatte Einsparungen durch eine Umsetzung des Vorhabens als PPP-Projekt nutzen wollen, um die Wasserfläche weniger stark zu reduzieren, als es das Land verlangt hatte. CDU, UBM und Grüne argumentierten, eine große Mehrheit der Trierer lehne ein Bad in der vom Land verlangten reduzierten Form ab. "Wir sollten nicht sieben Millionen Euro für ein Bad ausgeben, das wir nicht wollen", sagte CDU-Stadtrat Ulrich Dempfle. SPD und FDP warnten dagegen, eine Ablehnung könne das endgültige Aus für das Südbad bedeuten. "Wenn wir nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip handeln, könnte am Ende das Nichts bleiben", sagte Ingeborg Sahler-Fesel von der SPD. Nach rund 90-minütiger Diskussion beschloss der Rat schließlich mit den Stimmen von CDU, UBM und Grünen, den Beschluss um einen Monat zu vertagen. Der Stadtvorstand soll erneut mit Mainz verhandeln. Die FDP stimmte dagegen, die SPD enthielt sich. Beim Innenministerium winkt man ab. Man sei den Trierern weit entgegengekommen, sagt Gunter Fischer, stellvertretender Leiter der Abteilung Sport, gestern dem TV. So sei das Südbad in ein Sonderprogramm aufgenommen worden, obwohl es Kriterien nicht erfüllt habe. Die Geldvergabe sei an bestimmte Auflagen gebunden, an die sich alle Antragsteller halten müssten. Das Thema sei "ausverhandelt". "Wir akzeptieren lieber ein verkleinertes saniertes Bad als die immer noch drohende Schließung", betonte Susanne Bull, Vorsitzende des Fördervereins Südbad, gestern im Gespräch mit dem TV. "Rat, Stadtvorstand und Verwaltung haben sich am Donnerstag durch ihre Handlungsunfähigkeit ein Armutszeugnis ausgestellt." Weitere Berichte auf SEITE 10

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