Suppe auslöffeln für den guten Zweck

Trier · Die Caritas-Konferenzen Deutschland gehen auf den 1840 in Trier gegründeten Elisabeth-Verein zurück. Zum 175-jährigen Bestehen organisiert der Verein die erste Trierer Suppentafel am Freitag, 4. September, im Palastgarten.

 Mit diesem Holztaler, der die heilige Elisabeth zeigt, wird am kommenden Freitag im Palastgarten bezahlt. Dafür greifen die Frauen der CKD Stadtkonferenz Trier mit der Kelle tief in den Suppentopf. TV-Foto: Rebecca Schaal, Foto: iStock/akinshin

Mit diesem Holztaler, der die heilige Elisabeth zeigt, wird am kommenden Freitag im Palastgarten bezahlt. Dafür greifen die Frauen der CKD Stadtkonferenz Trier mit der Kelle tief in den Suppentopf. TV-Foto: Rebecca Schaal, Foto: iStock/akinshin

Trier. "Ich habe so viele Informationen zusammengetragen, dass ich nun drei Bücher schreiben könnte", meint Monika Krönig aus Trier lachend im Gespräch mit dem TV. Sie und Gundi Blasius sind zwei der vier Frauen, die das Leitungsteam der CKD Stadtkonferenz Trier bilden.
1840 wurde der Elisabeth-Verein Trier von der Triererin Anna Weißebach gegründet. Namensgeberin und Vorbild des Vereins ist die heilige Elisabeth, die ihr Leben in den Dienst der Armen stellte. Kurz nach der Gründung eröffnete die Schwesternschaft um Anna Weißebach eine Suppenküche für Arme und Kranke, die zu dieser Zeit in der Öffentlichkeit gemieden wurden. Zusätzlich unterstützte der Verein auch Witwen und Waisen, getreu dem Motto: kümmern und sorgen.
Inspiration für andere


Dies inspirierte Menschen aus ganz Deutschland, Vereine in ihren Bistümern zu gründen, um Notleidenden zu helfen. 1916 schloss sich der Elisabeth-Verein freiwillig dem großen Caritasverband für das katholische Deutschland in Freiburg an. Da die ehrenamtlichen caritativen Helfergruppen in den einzelnen Diözesen unter verschiedenen Namen bekannt waren, erfolgte 1971 auf Bundesebene die einheitliche Umbennenung in Caritas-Konferenzen Deutschlands (CKD). "Damit ist der Elisabeth-Verein die Urzelle und der Wegbereiter aller Caritas-Gruppen in Deutschland", berichtet Gundi Blasius stolz.
In diesem Jahr feiert der Elisabeth-Verein, heute CKD Stadtkonferenz Trier, sein 175-jähriges Bestehen. Schon im Juni feierten etwa 100 Gäste, darunter Bischof Stephan Ackermann, die Gründung des Vereins in der Trierer Jesuitenkirche (der TV berichtete am 13 Juni). Nun wird am Freitag, 4. September, von 11 bis 15 Uhr im Palastgarten die schon damals geplante Suppentafel eingerichtet. Der Palastgarten wurde nicht zufällig ausgewählt, denn auch er hat eine Verbindung zu Anna Weißebach: Annas Neffe Franz Weißebach stiftete in seinem Nachlass der Stadt Trier Geld, damit diese einen Park für die Bürger anlegen konnte.
Die CKD in Trier bietet an ihren Ständen zwei Suppen an, darunter eine Kartoffelsuppe. Dieses Gericht spendeten die Elisabeth-Frauen schon vor 175 Jahren den Armen und Kranken. "Wir wollen authentisch bleiben", sagt Krönig dazu. Neben den vom Brüderkrankenhaus Trier belieferten Suppenständen wird auch ein Getränkestand im Palastgarten aufgebaut. Die Bezahlung der Suppen erfolgt duch extra dafür hergestellte Elisabeth-Taler. Das sind runde Holzstücke, bedruckt mit dem Symbol der heiligen Elisabeth. Die Idee dahinter: Jeder soll möglichst einen zusätzlichen Taler erwerben und diesen an einen bedürftigen Menschen weitergeben.
Taler kosten fünf Euro

 Mit diesem Holztaler, der die heilige Elisabeth zeigt, wird am kommenden Freitag im Palastgarten bezahlt. Dafür greifen die Frauen der CKD Stadtkonferenz Trier mit der Kelle tief in den Suppentopf. TV-Foto: Rebecca Schaal, Foto: iStock/akinshin

Mit diesem Holztaler, der die heilige Elisabeth zeigt, wird am kommenden Freitag im Palastgarten bezahlt. Dafür greifen die Frauen der CKD Stadtkonferenz Trier mit der Kelle tief in den Suppentopf. TV-Foto: Rebecca Schaal, Foto: iStock/akinshin

Foto: (h_st )


Erhältlich sind die Taler für einen Preis von fünf Euro pro Stück entweder vor Ort oder im Vorverkauf in den Trierer Pfarrbüros von Liebfrauen (Heiligkreuz), Heilige Edith Stein (Im Treff und Irsch), Christkönig (Trier-West), St. Peter (Ehrang) oder bei den Elisabeth-Frauen selbst. Die Einnahmen sollen laut Krönig "der Tradition folgend in der Stadt bleiben" und einem sozialen Zweck wie zum Beispiel Patenschaften für Flüchtlingsfamilien dienen.
Die rückläufige Zahl ehrenamtlicher Helfer macht der CKD in Trier zu schaffen. "Wir kochen zwar auf kleiner Flamme, aber die Flamme brennt noch", sagt Blasius zuversichtlich. Und Monika Krönig hofft: "Jetzt fehlt am Tag der Suppentafel nur noch schönes Wetter." Doch auch, wenn dies ein frommer Wunsch bleiben sollte, geht die Veranstaltung über die Bühne, da Zelte aufgebaut werden.
Informationen zur Caritas-Stadtkonferenz Trier: www.
caritas-trier.de oder per E-Mail unter monikakroenig@web.de

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