Tag der offenen Baustelle

TRIER. "Wir haben uns die Kritik aus Trier zu Herzen genommen", sagt Thomas Metz, Chef der Landeseinrichtung Burgen, Schlösser, Altertümer (BSA). Die Reaktion auf das öffentliche Unverständnis über die Informationspolitik zum Neubau an den Kaiserthermen: Am Sonntag, 2. April, sind Interessierte zum "Tag der offenen Baustelle" eingeladen.

Das Kaiserthermen-Bauprojekt stößt auf wenig Gegenliebe in der Öffentlichkeit. Das liegt vor allem daran, dass das Land als Eigentümer des Römer-Baus und Bauherr des neuen Eingangsgebäudes immer nur dann mit Informationen herausrückte, wenn der TV nachhakte.Noch Spielraum bei der Hecken-Höhe

Aus eigenem Antrieb kam wenig aus Mainz und Koblenz (BSA-Sitz). Öffentliche Informationsveranstaltungen, wie sie bei städtischen Projekten Usus sind: Fehlanzeige. Deshalb setzte es Kritik des TV und zahlreicher Leser. Denn schließlich geht der 2,3 Millionen Euro kostende Neubau zwischen Weberbach und dem Aussichtsturm an der gegenüber liegenden Mittelalter-Stadtmauer mit einem erheblichen Eingriff ins Stadtbild einher; außerdem wird die Palästra-Wiese nicht mehr öffentlich zugänglich sein. "Es wäre klüger gewesen, wenn wir das Projekt offensiv vermarktet hätten", räumt BSA-Chef und Römerbauten-Oberverwalter Thomas Metz ein. Versäumtes soll am Sonntag, 2. April, nachgeholt werden: "Wir laden ein zu einem Tag der offenen Baustelle." Von 11 bis 16 Uhr stehen Metz, die Projektleiter Zeltwanger (Büro Architekt Ungers), Otmar Gilz (Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung, Niederlassung Trier) und Julius Brenner (Rheinisches Landesmuseum) bei Rundgängen Rede und Antwort. "Wir werden außerem mit Plänen und Computersimulationen informieren", kündigt der BSA-Leiter an. Einen Eindruck, wie sich das Projekt nach der Fertigstellung im September präsentieren wird, sollen zudem Musterflächen mit Ziegeln und Fassaden-Elemente geben. Diskussionsbedarf dürfte reichlich bestehen. Gibt es auch Verhandlungsspielraum? "Ja", sagt Metz, "über die Höhe der Hecken, mit denen wir den Thermen-Bering samt Palästra umgeben werden, lassen wir gerne mit uns reden." Bisher ist eine Höhe von 2 Metern vorgesehen. Teilnehmer der Baustellen-Besichtigung sollten festes Schuhwerk tragen. Völlig unterschiedliche Bewertungen des Projekts gibt es unterdessen bei den Trierer Grünen. Stadtrats-Mitglied Dominik Heinrich begrüßt das Bestreben des Landes, die Kaiserthermen mit dem neuen Eingangsgebäude aufzuwerten und durch Einbindung der Palästra die ursprüngliche Größe des Römerbaus besser erfahrbar zu machen. Außerdem plädiert er dafür, eine Nebenstelle der Tourist-Information im Ungers-Bau unterzubringen: "Damit könnten die derzeit beengte Situation am Standort Simeonstift verbessert und das Verkehrsproblem gelindert werden." Die Kaiserthermen seien ein idealer Anlaufpunkt für Touristengruppen und Fremdenführer. Der (am Sonntag nicht wiedergewählte) Landtagsabgeordnete Reiner Marz zeigt sich hingegen besorgt über den Neubau. Er berge die Gefahr, dass die Kaiserthermen ihren Status als Weltkulturerbe verlieren könnten. Marz verweist in einer kleinen Anfrage an die Landesregierung auf die Diskussionen um den Kölner Dom und das Mittelrheintal. Nach seinen Informationen hat es Mainz unterlassen, die Unesco in der Planungsphase zu konsultieren.Wie ist Ihre Meinung zum Thema? Schreiben Sie uns. Ihre Zuschrift sollte maximal 30 Zeilen à 30 Anschläge lang sein und bis heute, 14 Uhr, vorliegen. Fax: 7199439; E-Mail: echo@volksfreund.de

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