Tage der großen Gefühle

Frohgelaunte Pilger, strahlender Sonnenschein und zwei Jubiläen: Tausende genossen das erste Wochenende der zehnten Heilig-Rock-Tage in Trier. Der Malteser Hilfsdienst (MHD) feierte 50-jähriges Bestehen.

 2500 Kinder und Jugendliche kamen am Samstag zu den Heilig-Rock-Tagen nach Trier. Der Firmlingstag und das Weltjugendtreffen 2008 in Australien standen im Mittelpunkt. TV-Fotos: Albert Follmann (2), Friedemann Vetter (1), Ludwig Hoff (2)

2500 Kinder und Jugendliche kamen am Samstag zu den Heilig-Rock-Tagen nach Trier. Der Firmlingstag und das Weltjugendtreffen 2008 in Australien standen im Mittelpunkt. TV-Fotos: Albert Follmann (2), Friedemann Vetter (1), Ludwig Hoff (2)

Trier. Dem Leitwort der zehnten Heilig-Rock-Tage in Trier folgten am ersten Wochenende des Bistumsfestes zehntausende Gläubige. Sie gingen im wahrsten Sinne des Wortes "auf Tuchfühlung zu Gott". Die größten physischen "Opfer" hatte sicherlich eine Pilgergruppe aus Salmtal (Kreis Bernkastel-Wittlich) auf sich genommen, die sich nachts um halb drei auf den Weg nach Trier gemacht hatte, und dafür von Bischof Marx lobend erwähnt wurde. Auch viele Malteser Hilfsdienstler, deren Organisation bistumsweit ihr 50-jähriges Bestehen im Rahmen der Heilig-Rock-Tage feierte, hatten Fahrdienste organisiert und vielen Mitbürgern, darunter insbesondere Älteren und Behinderten, die Teilnahme am Fest ermöglicht. "Wir haben einen Bus gechartert, der Zuspruch war groß", sagt Jutta Fritzen vom MHD Piesport. Rund 70 Malteser-Gruppen gibt es in der Diözese Trier. Zusammen mit Fördermitgliedern kommt die Gemeinschaft auf rund 30 000 Mitglieder.Bischof Reinhard Marx dankte während des Festgottesdienstes im Dom den Maltesern für ihr großes Engagement: "Ihr Einsatz für die Schwachen ist vorbildlich. Die Gemeinschaft hat Jahrhunderte hindurch gewirkt und viel Gutes getan."Nach dem Gottesdienst hatte eine Abordnung der Malteser Gelegenheit, den Bischof in die Heilig-Rock-Kapelle zur Reliquie zu begleiten; anschließend setzte sich hinter einem Meer von rot-weißen Malteser-Fahnen der Festzug über Sternstraße, Hauptmarkt und Innenstadt nach St. Maximin in Bewegung. Dort wurde der neue Diözesanleiter des Malteser-Hilfsdienstes im Bistum Trier, Antonius Freiherr von Salis-Soglio, in sein neues Amt eingeführt.Samstag ganz im Zeichen der Ökumene

Auch am Samstag, der beim Bistumfest traditionell im Zeichen der Ökumene steht, versammelten sich zahlreiche Gläubige verschiedener christlicher Kirchen. Zum Auftakt der Vorbereitungen auf den Weltjugendtag 2008 in Sydney feierten junge Leute einen Gottesdienst mit Bischof Marx. Die "Explosion" der Liebe Gottes lasse ein neues Kraftfeld entstehen, sagte Marx, und in dieses bewege man sich hinein, um Zugang zur Botschaft Jesu zu bekommen. Allerdings bestehe auch die Gefahr, sich davon zu entfernen. "Wir müssen kritisch hinterfragen, was wir selber tun, das gilt auch für die Kirche", bemerkte der Bischof in seiner Predigt.Besonderer Anziehungspunkt war am Wochenende das Café "Dunkel" auf dem Domfreihof, ein Angebot von Blinden für Sehende mit dem Ziel, das Nicht-Sehen erfahrbar zu machen. Hier gibt es auch etwas für den kleinen Hunger, während der große Pilger-Mittagstisch im "Treffpunkt"-Zelt bereitet wird. Die Heilig-Rock-Tage setzen aber auch künstlerische Akzente. So steht im Dom ein Quader, behangen mit alten Mänteln und Jacken, in deren Taschen sich Zettel mit Notizen verbergen, die sich um diese Kleidungsstücke ranken. Getreu dem Leitmotiv kann man aber auch im Rahmen eines Kunstprojektes im Domkreuzgang auf Tuchfühlung mit Gott gehen. Die Besucher können ihre Erfahrungen künstlerisch ausdrücken. Acrylbilder sollen als Collage Zeugnis für die Gemeinschaft mit Gott ablegen. Auf dem Hauptmarkt präsentiert sich bis zum 28. April die "Aktion Arbeit". Dort zeigen junge Leute aus überbetrieblichen Ausbildungsprojekten ihr Können (siehe nebenstehenden Bericht).

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