Tanzbienen im Tabaluga-Land

TRIER-EUREN. Das Fieber hat sich entladen. Anderthalb Stunden feierten die Jugendlichen aus Euren in der Tuchfabrik die Premiere ihrer Inszenierung des Peter Maffay-Musicals "Tabaluga und Lilli". Farbenfrohe Kostüme, Gänsehaut bescherende Stimmen und schöne Tanzeinlagen erfreuten die großen und kleinen Zuschauer.

 Die Würfel sind gefallen: Arktos und Tabaluga spielen um die Prinzessin Lilli. TV-Foto: Melanie Wollscheid

Die Würfel sind gefallen: Arktos und Tabaluga spielen um die Prinzessin Lilli. TV-Foto: Melanie Wollscheid

Wenn Papas auf allen Vieren in die erste Reihe robben, ist Kindertheater in der Tufa. Schreiende Sprösslinge wollen schließlich auch während der Vorstellung versorgt werden und damit die Mini-Zuschauer, die man auf einer ebenerdigen Mattenwiese direkt vor der Bühne platziert hatte, weiterhin etwas sehen können, muss man(n) eben seine ausgewachsene Statur minimieren.Julia Wollscheid überzeugt mit Balletteinlagen

Ein löblicher Vorsatz des Vaters, denn es wäre jammerschade gewesen, die mit Spielfreude gespickten Szenen des Kindermusicals zu verpassen. Besonders Ramona Rödig als der kleine grüne Drache Tabaluga tobte und tanzte über die Bühne, dass es ein wahrer Augen- und Ohrenschmaus war. Da saßen jede Bewegung und jede Note, ohne dass es einstudiert wirkte. Mit Balletteinlagen überzeugte Julia Wollscheid, die in ihrer Rolle sehr schön den Unterschied zwischen der von dem kaltherzigen Herrscher Arktos (Anna Atohengbe) eingefrorenen Puppe und der lebendig-verliebten Prinzessin herausspielte. Musikalisch getragen wurde die Inszenierung besonders von drei jungen Mädels, die in verschiedenen Rollen glänzten: Sonja Huber als unbeschwerte Bienenkönigin oder altersweiser Einsiedlerkrebs, Vanessa Barth als die gefühlsmäßig erkaltete Spinne sowie Luisa Blankenmeister, die als Drachenvater den abenteuerlustigen Tabaluga hin und wieder auszubremsen versucht. Doch das neugierige Reptil ist nicht zu bremsen. Dass nach allerlei spannenden Höhepunkten doch noch alles gut wird, ist für ein Kinderstück beinahe obligatorisch. Das Interessanteste ist ohnehin der Weg zum Happy End, der dank allerlei kurzweiliger aber auch tiefgründiger Songs aus der Feder des rumänischen Sängers die verschiedenen Szenen zusammenhält. Besonderes Augenmerk zogen die sehr kreativen Kostüme von Beate Möller auf sich. Obwohl die Generalprobe laut Leiterin Marita Wollscheid "sehr gut" gelaufen sei, ging die Premiere recht glatt über die Bühne. Wie gut, dass die Kulissen aus Styropor so leicht zu handhaben sind. So konnte der etwas früh auftauchende Eispalast ebenso schnell wieder abgebaut werden. Und dank des beweglichen Papas hatten die Kinder in der ersten Reihe auch stets freien Blick auf das Bühnengeschehen.

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