Große Freude herrscht bei den Bürgern des kleinen Ortes an der Obermosel. Mit der 19-jährigen Gymnasiastin wurde eine aus ihren Reihen zur neuen Gebietsweinkönigin des Anbaugebietes Mosel-Saar-Ruwer gewählt. "Ich habe am Samstag morgen von dem Wahlergebnis erfahren", strahlt Ortsbürgermeister Joachim Mimler, "ich kann nur sagen, es hat die Richtige getroffen."In aller Eile wurde ein großes Schild mit einem Begrüßungsspruch gemalt, Bilder von der Krönung in Kobern-Gondorf wurden im Ort aufgehängt. Sogar im Sonntagsgottesdienst verkündete der Pfarrer das "freudige Ereignis". Zur Sicherheit informierte man die Einwohner noch per Lautsprecher. In großer Zahl hatten sie sich schließlich vor dem Bürgerhaus versammelt und sorgten bei Wein und Sekt - natürlich von der Obermosel - für ausgelassene Volksfeststimmung. Angeführt von der Freiwilligen Feuerwehr und der Tanzgruppe geleiteten Ortsbürgermeister Mimler, Freunde und Verwandte die neue Gebietsweinkönigin zusammen mit ihren Weinprinzessinnen Silvia Steffens aus Zell und Ulrike Thul aus Leiwen in ihrem offenen "Dienstwagen" vom elterlichen Weingut zum Bürgerhaus. Glockenläuten, Marschmusik vorgetragen vom Musikverein Wellen und tosender Applaus begrüßten die Weinrepräsentantinnen. "Wir sind alle stolz auf dich. Temmels ist in aller Munde", freute sich Ortsbürgermeister Mimler, "eine bessere Werbung für unsere Winzer und unseren Wein kann ich mir nicht vorstellen."

Die Wahl der 19-jährigen Temmelserin sei für das Dorf und die gesamte Region sehr wichtig. Sowohl der Fremdenverkehr als auch die Weinwerbung würden davon profitieren. Mimler: "Der 2003er Weinjahrgang verspricht ein Guter zu werden. Du bist eine Gute." Ganz außer Atem war auch die neue Weinmajestät. Die angehende Abiturientin schaffte es mit Freudentränen in den Augen nur noch, ein allumfassendes "Danke" zu sagen, um anschließend von zahlreichen Gratulanten beglückwünscht zu werden. Petra Zimmermann freut sich, dass endlich mal wieder eine Gebietsweinkönigin von der Obermosel kommt, obwohl sie natürlich das ganze Anbaugebiet nach Kräften repräsentieren will. Gegen fünf Bewerberinnen, die allesamt Erfahrung als Weinkönigin oder -prinzessin hatten, konnte sie sich bereits im ersten Wahlgang durchsetzen. "Ich habe mich gut auf die Wahl vorbereitet und viel mit meinem Vater gebüffelt", sagt die Weinmajestät. Ihre Wahl sei für sie eine "angenehme Überraschung" gewesen. Für die Temmelser ist es mehr als eine angenehme Überraschung. "Das ist einfach Spitze", bringt es eine junge Frau auf den Punkt. Und dass "unsere Petra" natürlich auch das Zeug zur Deutschen Weinkönigin hat, daran lässt in Temmels keiner Zweifel aufkommen. Zur Wahl der Deutschen Weinkönigin im nächsten Jahr werden wohl einige Fan-Busse von der Obermosel nach Neustadt fahren, um "unsere Petra" zu unterstützen.