Teure Tropfen unterm Hammer

Hunderttausende Euro gehen jährlich über den Tisch bei der Weinversteigerung des Großen Rings in der Trierer Europahalle. Die diesjährige Vorprobe beginnt am morgigen Freitag um 9 Uhr, die Versteigerung um 13 Uhr.

Trier. (woc) Spannend, hochkarätig und vor allen Dingen sehr lecker: Die alljährliche Flaschenwein-Versteigerung des Großen Rings Mosel-Saar-Ruwer - ein Zusammenschluss von 30 Spitzen-Weingütern - ist fraglos ein Höhepunkt im Weinjahr.

Internationales Publikum - vom Raritäten-Sammler über den Liebhaber restsüßer Weine bis zum Weinhändler und Gastronomen - kommt morgen wieder in der Trierer Europahalle zusammen. Von 9 bis 11 Uhr findet die Vorprobe statt, bei der die Weinkenner sich für ihre Lieblingstropfen entscheiden können. Mit Vorgaben für Menge und Höchstpreis der gewünschten Flaschen wenden sie sich an einen der rund ein Dutzend Wein-Kommissionäre. Denn nur die dürfen bei der Weinversteigerung ab 13 Uhr mitbieten.

Auch bei der Versteigerung kann man sich jeden der kostbaren Weine noch einmal auf der Zunge zergehen lassen. Die Atmosphäre ist eine ganz besondere: Hunderte Gäste, die verzückt die Weine kosten und ihren Kommissionären während der Versteigerung noch letzte Kaufwünsche mitteilen.

4430 Euro für eine Trockenbeerenauslese



Kommissionäre, die die Köpfe zusammenstecken, um die Menge der zum Verkauf stehenden Flaschen untereinander aufzuteilen. Und nicht zuletzt der Auktionator, der - unterstützt von seinem Hämmerchen - die Endpreise ausruft. Anfang klettern die Preise auf gemächliche Höhen, das eine odere andere Schnäppchen ist noch ab etwa 18 Euro zu haben. Die teuerste Flasche - eine 1997er Trockenbeerenauslese des Saar-Weinguts Egon Müller-Scharzhof - ging im vorigen Jahr allerdings für 4430 Euro über den Tisch.

Zur Versteigerung kommen diesmal 2008er Rieslinge der Weingüter im Großen Ring. Zwei Raritäten - ein Eiswein und eine Trockenbeerenauslese aus den Jahren 1989 und 2007 - dürften in diesem Jahr die Anwärter für Höchstpreise sein. Mit einem Einbruch beim Interesse der Käufer rechnet der Große Ring nicht: "Das gute Teilnehmerinteresse an der Jahrgangspräsentation im Juni lässt trotz Finanz- und Wirtschaftskrise erwarten, dass die Spitzenwinzer von Mosel, Saar und Ruwer mit der Versteigerung den Aufwärtstrend fortsetzen und mit ihren edlen Rieslingkreszenzen wieder Signale setzen", gibt sich der Winzer-Verband zuversichtlich.

Eintrittspreise: Vorprobe 40 Euro, Versteigerung 45 Euro, beide Veranstaltungen zusammen 75 Euro. Ein Katalog der versteigerten Weine ist an Ort und Stelle erhältlich.

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