Texas-Langhorn trifft Weimar-Löwe

Es war eine große Party von Bürgern für Bürger: Zum Städtepartner-Festival im Park "Nells Ländchen" kamen mehr als 1500 Besucher. In ausgelassener Stimmung wurde bis nach Mitternacht gefeiert und getanzt.

Trier. Es hätte kein reizvolleres Ambiete geben können: Der aus dem Dornröschenschlaf geweckte Park "Nells Ländchen" bot die stimmungsvolle, am späten Abend illuminierte, Kulisse für ein rauschendes Fest. In einer großen Runde waren Pagodenzelte aufgebaut und von den Trierer FH-Studentinnen Selâle Serter und Ruth Biniversi mit den Symbolen der Partnerstädte beklebt. Mal lugte ein texanisches Langhorn um die Ecke, mal blinzelte ein Weimarer Löwe vom Dach. Französische Blumenranken, die stilisierte Kathedrale von Gloucester, Trierer Weinreben - symbolträchtig vereint.Die Mitglieder der Partnerschaftsgesellschaften sowie die Caterer von Jörg Pfeiffer und dem Nells Park hatten alle Hände voll zu tun, dem Ansturm der Gäste standzuhalten. Die hatten nämlich offenkundig einen Mords-Appetit und viel Durst mitgebracht. Bei genauerem Hinsehen erwiesen sich die kulinarischen Angebote als überwiegend regionale Produkte, partnerschaftlich angehaucht - Trierer Bratwurst anstelle Thüringer. "Man hätte ruhig Texas-Rind statt Eifel-Schwein anbieten können", lästerte ein Mann. Das tat der Feier aber keinen Abbruch. In der Tat wurde im Laufe des Abends der französische Stand "leer gekauft": Quiche Lorraine, Käse und Rotwein fanden reißenden Absatz.Hoher Nachfrage erfreute sich auch das Weimar-Bier, das die Freunde aus Thüringen fassweise mitgebracht hatten. Auch die Partnergesellschaften profitierten von der Feier: Einige Interessenten trugen sich als neue Mitglieder ein. Mehr als 400 Weimarer Gäste stellten die größte Delegation. Kräftige Umarmungen, fleißiges Händeschütteln, herzliche Wiedersehensfreude auf englisch, amerikanisch, französisch und deutsch. "Ich fühle die Partnerschaft hier drinnen", meinte der Weimarer Günter Haase mit Fingerzeig zur Herzregion. Umso aufmunternder war die musikalische Begleitung auf der Bühne, von der aus TV-Redakteur Alexander Houben das Fest moderierte: Fetzig die FWG-Jazz-Band unter Leitung von Bernhard Nink, verblüffend A. Marius Weitersagen, der Frauen abknutschend und singend durch die Menge schoss. Gefühlvoll die französische Gruppe Favari, zu deren Klängen die Besucher bis nach Mitternacht tanzten. Ein gelungenes Bürgerfest, resümierte Rathaus-Sprecher Jürgen Backes, das mit leichten Veränderungen im nächsten Jahr unter Umständen mit allen acht Partnerstädten wiederholt wird.

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