Texte auswendig lernen und möglichst korrekt vortragen, dabei sich in vorgegebene Schemata zwängen - Kopfarbeit auf der Bühne? Genau das soll es nicht sein, sagt Sylvia Martin. Die neue Pädagogin am Trierer Theater bietet am 18. Juni in der Volkshochschule einen Theaterworkshop für Senioren an. Und der soll nicht im Lernen und Wiedergeben von Texten bestehen, sondern in dem, was Theater so spannend macht: dem Darstellen und Selbstdarstellen und vielleicht auch einem Stück gespielter Lebensgeschichte. "Theaterspielen kann für Ältere Selbstfindung sein", sagt Martin, die in Osnabrück bereits positive Erfahrungen mit dem "Theater für Junggebliebene" gesammelt hat. Ganz spielerisch können Menschen mit der langen Lebenserfahrung von Senioren etwas aus ihrer persönlichen Vergangenheit darstellen, können auf der Bühne ihren Lebenslauf nachzeichnen und zugleich auch etwas von den historischen Umständen skizzieren, unter denen sich ihr Leben abgespielt hat. Und weil improvisiertes Theater nicht allein den Intellekt anspricht, sondern die Gesamtheit aller Sinne, bleibt es nicht bei isolierten Einzelaktionen. Die Teilnehmer lernen durch spielerische Übungen einander kennen, tauschen Erfahrungen aus, erleben sich und andere aus neuen Perspektiven. Für Sylvia Martin ist die Veranstaltung auch ein Test. Verläuft er erfolgreich, so plant sie einen mehrteiligen Workshop. Da könnte, was in wenigen Stunden erprobt wurde, weiter vertieft werden. Und dann wäre auch eine kleine Aufführung vor Publikum nicht ausgeschlossen. Theaterworkshop für Junggebliebene. Samstag, 18. Juni, 10 Uhr bis 17 Uhr, VHS Domfreihof, Raum 5. Anmeldung: Telefon 7181433, -34, -36.