Theater zum Anfassen

Trier · Der große Saal der Tufa war am Mittwochabend ausverkauft - 250 Zuschauer waren gekommen, um die "Northanger Abbey"-Inszenierung der Trierer English Drama Group zu sehen. Das Ergebnis: viele lustige Szenen, gute Schauspielleistungen und begeisterte Theaterliebhaber.

 Eine Liebesgeschichte darf bei „Northanger Abbey“ nicht fehlen: Catherine Morland (Kristina Heitzer) und der sympathische Gentleman Henry Tilney (André Manchen). TV-Foto: Katharina Neumann

Eine Liebesgeschichte darf bei „Northanger Abbey“ nicht fehlen: Catherine Morland (Kristina Heitzer) und der sympathische Gentleman Henry Tilney (André Manchen). TV-Foto: Katharina Neumann

Trier. Das Stück läuft gerade ein paar Minuten, da fragt eine Zuschauerin flüsternd ihre Sitznachbarin: "Ist es Englisch, was die da sprechen? Also, richtiges Englisch?" "Oh yes, it\'s very English", kommt flüsternd zurück, "very British English." Stimmt. Die Schauspieler der Trierer English Drama Group unter der Leitung von Christoph und Elke Nonn sprechen hervorragendes Englisch. Kein Wunder also, dass auch viele Schulklassen und junge Leute bei der Premiere des Stücks anwesend sind. Die Szenen sind bestens zu verstehen.
Um was geht es bei "Northanger Abbey" (Deutsch: "Die Abtei von Northanger")? Das Stück geht zurück auf den gleichnamigen Roman, der Anfang des 19. Jahrhunderts veröffentlicht wurde. Er stammt von der wohl bekanntesten Schriftstellerin Großbritanniens: Jane Austen (1775-1817). "The riot is only in your brain", lautet ein Zitat aus dem Werk, das weitestgehend so viel heißt wie: "Was du siehst, ist pure Fantasie und spielt sich nur in deinem Kopf ab." Genau darum geht es im Grunde bei "Northanger Abbey". Hauptfigur ist eine junge Frau namens Catherine Morland, die sich den etwas langweiligen Kuraufenthalt in Bath, England, spannender gestaltet, indem sie Schauerromane liest und verschiedenste Fantasievorstellungen entwickelt. Vor allem diese Fantasieszenen spielt die English Drama Group mit viel Humor und Witz. Daneben gibt\'s - wie so oft bei Jane Austen - eine romantische Liebesgeschichte mit Happy End zu sehen.
"Das war Theater zum Anfassen", sagt Zuschauerin Gudrun Hauser nach der Premiere, die die Zuschauer mit lautem Applaus belohnen. Ihre Freundin Sonja Olbertz fügt hinzu: "Ja, es war abwechslungsreich, stimmungsvoll und lustig. Weil es eben mal nicht so perfekt war."
Die English Drama Group hat es geschafft, Austens "Northanger Abbey" mit wenigen Mitteln ansprechend und vor allem sehr unterhaltsam zu inszenieren. Die Handlung lässt sich gut nachvollziehen. Damit ist ein Theaterstück für die ganze Familie gelungen - vorausgesetzt, man ist zumindest einigermaßen der englischen Sprache mächtig.
Weitere Aufführungen: 12. Februar um 16 Uhr, 14. Februar um 20 Uhr, jeweils im großen Saal der Tuchfabrik. Eintritt: 10 Euro, 7 Euro ermäßigt. Infos unter: www.englishdrama-trier.de

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