Thriller, Spaß und viele Fragen

TRIER-EHRANG. Die Tournee "Erlesene Momente" mit Jugendbuchautorin Monika Feth hat in Ehrang Station gemacht. Die Lesungen im Bistum Trier werden vom Referat Bücherarbeit, den Katholischen Familienbildungsstätten sowie der Katholischen Erwachsenenbildung organisiert.

Die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klasse des Friedrich-Spee-Gymnasiums sitzen schon auf ihren Plätzen, als Monika Feth das Pfarrheim St. Peter in Ehrang betritt. Ein großer Teil der Kinder sieht müde und abgekämpft aus - kein Wunder bei der Hitze. Doch innerhalb von Sekunden schafft es die Autorin, die Aufmerksamkeit der Gruppe zu gewinnen. Sie plaudert über die Hitze und sagt, dass man eine solche Lesung lieber im Freibad abhalten sollte. Schon erntet sie die ersten Lacher. Dann beginnt die Fragestunde: Monika Feth gibt jedem die Chance, sie auszufragen - und das lässt sich niemand zweimal sagen. Die Finger schnellen nach oben. "Wie lange brauchen Sie denn für ein Buch?" - "Woher bekommen Sie Ihre Ideen?" Geduldig antwortet die Autorin. Sie berichtet begeistert von ihrer Tätigkeit, aber macht dem Publikum auch keine Illusionen: "Entweder, ihr werdet Millionär oder Autor, beides geht leider nicht." Sie selbst hat in früheren Jahren als Journalistin gearbeitet, bevor sie sich ganz auf das Schreiben von Kinder- und Jugendliteratur spezialisiert hat. Ihre Werke wurden in 13 Sprachen übersetzt. Die Referatsleiterin Büchereiarbeit des Bistums, Dorothee Steuer, berichtet, dass es schon einige Jahre ihr Wunsch war, Monika Feth einzuladen. Als die Autorin mit dem Lesen beginnt, ist der Psychothriller "Der Erdbeerpflücker", ein Bestseller, der allgemeine Wunsch - das Publikum darf sich nämlich aussuchen, welchen Werken es lauschen will. Es ist mucksmäuschenstill, als Monika Feth dem Höhepunkt entgegensteuert. Erstaunen macht sich breit, als die Autorin anschließend berichtet, sie habe während des Schreibens selbst nicht gewusst, wie das Buch enden werde: "Ich muss mich selber ja auch unter Spannung setzen." Schließlich will das junge Publikum noch eine Zugabe - nach dem Thriller muss ein witziges Buch her. "Die Lesung hat mir sehr gefallen, vor allem diesen Krimi mochte ich. Den würde ich mir gerne kaufen!", sagt der zwölfjährige Andreas Schiffer aus Quint. Auch Dorothee Steuer zieht ein ausgesprochen positives Fazit: "Man hat die Begeisterung der Kinder gespürt. Es ist wichtig, dass Literatur für sie lebendig wird." Die Tournee, die zum neunten Mal stattfindet, wird wohl nicht die letzte sein.

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