Tierisch gutes Miteinander

FEYEN-WEISMARK. Mit einem großen Fest begingen die Schüler und Lehrer der Grundschule Feyen den 100. Geburtstag der Schule. Das Musical "Als die Tiere die Schimpfwörter leid waren" und ein buntes Nachmittagsprogramm zeigten, was alles in den Schülern steckt.

 Grundschüler aus Feyen schlüpften in die Rolle von Schaf, Ziege, Kuh und Co. zeigten zum 100. Geburtstag der Schule im Musical "Als die Tiere die Schimpfwörter leid waren", was alles in ihnen steckt.Foto: Jutta Edinger

Grundschüler aus Feyen schlüpften in die Rolle von Schaf, Ziege, Kuh und Co. zeigten zum 100. Geburtstag der Schule im Musical "Als die Tiere die Schimpfwörter leid waren", was alles in ihnen steckt.Foto: Jutta Edinger

Einen Fußball als Geburtstagsgeschenk hatte Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink im Gepäck, als er zum Gratulieren zu den Grundschülern aus Feyen kam. Er war von der hundertjährigen Geschichte der Schule angetan und regte die Schüler dazu an, die alten Steine der Schule "erzählen" zu lassen. Eine "unvorstellbar lange Zeit" waren die 100 Jahre auch für Bernhard Herbrand von der Schulaufsicht der ADD Trier. Um den Zeitraum nicht weiter unnötig zu verlängern, gab er die Turnhalle für das Kindermusical "Als die Tiere die Schimpfwörter leid waren" frei.Dessen Geschichte ist schnell erzählt: Empört gibt die Ratte (Matthias Walter) im Wald weiter, was er auf dem Pausenhof gehört hat: "Du Blöde Ziege!" "Dumme Kuh!" "Dicke Sau!" hätten die Schüler sich gegenseitig gerufen. Statt auf Rache zu sinnen, empfiehlt die weise Eule (Miriam Schilling), das Problem mit Lachen und Magie aus der Welt zu schaffen. Am Ende schließen die Tiere Frieden mit den Kindern, die wiederum fortan keine Schimpfwörter mehr in den Mund wollen.Schnell eroberten der facetten-reiche Schülerchor, die geübten Solisten und vor allem die geschickten Hauptakteure die Herzen der Zuschauer. Leider kamen nicht alle, die zur Aufführung in die Turnhalle der Bezirkssportanlage Feyen gekommen waren, in den Genuss einer guten Sicht. Weil ohne Bühne auf dem Hallenboden gespielt wurde und die Sitzplätze schnell vergeben waren, mussten viele sich mit einem Stehplatz begnügen und die Hälse recken.Akrobatik und Spielfreude

Dennoch schafften es die Schüler der 3. und 4. Klasse, die Tier-Rollen mit Gestik und viel sprachlichem Ausdruck gekonnt auszufüllen. Felix Schieben gab den stolzen Gockel, Leonie Schneider die listige Schlange, Melanie Gores den wendigen Hasen. Neben Miriam Jakobs (Kuh Kunigunde), Jens Hardt (Schwein), Andrea Kufferath-Sieberin (Ziege), Sebastian Yun-Christmann (Esel), Livia Brück (Papagei), Hannah Petersen (Schaf) sowie David Maiborg und Paul Richadz (Kamel) füllten auch alle anderen Schüler die vielen Sing-, Sprech- und Akrobatik-Rollen mit Spielfreude. Die Erstklässler waren der lebendige Vorhang, passend zu den liebevoll gestalteten Kulissen.Nach dem verdienten Schluss-Applaus feierten Schüler und Eltern auf dem Schulhof weiter, begleitet vom Musikverein Feyen. Erlebnisreich war die Vorführung der Hundestaffel der Polizei-Inspektion Trier und der Auftritt des Trommelbauers Engel Mathias Koch. Die Kinder übten sich auch als Bildhauer, stellten Postkarten her und testeten den Barfuß-Parcours."Dort, wo heute Häuser stehen, bin ich noch 1981 mit meinen Schülern über Felder, Wald und Flur gegangen und habe Naturkundeunterricht gegeben", erinnerte sich Marianne Zenz. Sie war von 1981 bis 1992 Schulleiterin an der Grundschule Feyen. Damit konnte das Musical nicht nur als Appell für gutes soziales Miteinander verstanden werden, sondern auch als Tribut an den lange dörflich geprägten Charakter der Schule. Dass die Kuh im Musical in einem lila gefleckten Kostüm steckte, konnte da nur ein ironischer Wink der "Stadtkinder" sein.

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