Tod beim Grillen

Tragischer Unfalltod in Trier-West: Beim Versuch, ein Grillfeuer mit Benzin zu entfachen, erlitt ein 38-jähriger Mann schwere Verbrennungen. Er starb einen Tag später in einer Spezialklinik.

 Flammendes Inferno: Wer beim Grillen Benzin einsetzt, riskiert sein Leben. Foto: dpa

Flammendes Inferno: Wer beim Grillen Benzin einsetzt, riskiert sein Leben. Foto: dpa

Trier. Bei den Bewohnern im Trier-Wester Viertel Jahnstraße/Tempelweg herrscht Fassungslosigkeit und Entsetzen. Am Dienstagmorgen gegen 4.40 Uhr bekamen sie zunächst durch einen Feuerwehreinsatz mit, dass etwas passiert sein musste, kurz darauf hatte sich die schreckliche Nachricht schon überall herumgesprochen: In der am Ende der Schweringstraße gelegenen Gartenanlage hat sich ein Mann beim Versuch, Grillholz mit Benzin zu entzünden, selbst in Brand gesteckt. Offenbar hatte seine Kleidung Benzinspritzer abbekommen, als er mit einem Fünf-Liter-Kanister hantierte. Das wurde dem Mann beim Anzünden des Feuers zum Verhängnis. Freundin verletzt sich bei Löschversuch

Die Lebensgefährtin des 38-Jährigen wollte die Flammen mit einer Decke löschen und erlitt dabei selbst schwere Verbrennungen an Armen und Beinen. Der ebenfalls zu Hilfe eilende 16-jährige Sohn der Freundin erlitt leichte Verletzungen. Die Berufsfeuerwehr Trier war zunächst mit zwei Tanklöschfahrzeugen ausgerückt, weil ihr ein Flächenbrand gemeldet worden war. Über die Leitstelle wurden dann aber Rettungswagen und Notarzt nachalarmiert.Vom Trierer Mutterhaus wurde der lebensgefährlich Verletzte gleich in eine Spezialklinik für Brandopfer nach Ludwigshafen geflogen. Die Ärzte konnten jedoch für den 38-Jährigen nichts mehr tun. Der Vater von sechs Kindern im Alter von zwei bis elf Jahren starb am Mittwochmorgen. Die Kinder leben bei der Mutter, von der das Unfallopfer seit einigen Monaten getrennt lebte. Seit dieser Zeit wohnte er mit seiner Freundin in der Gartenanlage, die seinem Vater gehört. Dieser kann nicht verstehen, dass sein Sohn, ein Gerüstbauer, so unvorsichtig gewesen sein soll. "Dort steht ein Gasgrill, ich verstehe nicht, warum er mit Holz grillen wollte, und dann auch noch Benzin als Brandbeschleuniger benutzt haben soll." Vorsicht beim Grillen! "Zum Anzünden und Beschleunigen des Grillvorgangs schütten Unbelehrbare immer noch Flüssigkeiten wie Brennspiritus und Benzin auf die Holzkohle", warnt Susanne Woelk von der Aktion "Das Sichere Haus". Dadurch könnten große Stichflammen entstehen, die oft zu schweren Verbrennungen führen. Der Grill sollte der Industrienorm Din 66077 genügen und ein GS-Prüfsiegel oder Din-Certco-Zeichen tragen. Weniger gefährlich als ein Holzkohlegrill seien Gas- oder Elektrogrillgeräte.

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