Trier. Der "Prinzen-Stress" beginnt lange vor Amtsantritt. Thomas Neises ist jetzt schon "kräftig am Rotieren". Das aber bester Laune und guten Mutes: "Wir stoßen auf sehr positive Resonanz", berichtet er vom bisherigen Verlauf der Sponsoren-Suche. Rund 25 000 Euro müssen alle Jahre wieder Trierer Tollitäten auftreiben, um das närrische Ehrenamt würdevoll ausüben zu können. Nicht zu vergessen der "Eigenanteil". Der künftige Prinz, Inhaber der Feuerhaus Neises GmbH, und die Prinzessin, Medizinisch-Technische Assistentin in Düsseldorf, investieren ihren kompletten Urlaub in die gut sechswöchige heiße Phase der Amtszeit von der Inthronisation am 10. Januar bis Aschermittwoch (25. Februar)."Aber das ist es uns wert", versichert Christina Wysocki, "denn für uns geht ein lang gehegter Traum in Erfüllung." Aus Spaß hatten der Erz-Pfalzeler und die Irscherin, Tochter einer Mitarbeiterin von Neises, vor vielen Jahren einmal gesagt, "Wir werden mal Prinzenpaar." Die Schnapsidee kann Realität werden, weil Neises' Heimatverein KV Palenzia vor zwei Jahren der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK) beigetreten ist. Dass Neises eine renommierte Irscher Burgnärrin zur Seite steht ("Wir sind glücklich liiert, aber nicht miteinander"), ist kein Widerspruch: Die 31-Jährige Ex-Gardetrainerin und früheres Funkenmariechen ist auch Palenzia-Mitglied; außerdem haben die Irscher Karnevalisten den KV Palenzia nach der Gründung vor elf Jahren kräftig unterstützt. Die närrische Partnerschaft spiegelt sich auch in der Hofstaat-Besetzung wider: Als Hofdamen fungieren die beiden Irscherinnen Christina Krings und Simone Wegner; Adjutant ist Ottmar Trierweiler, "alter Kumpel" von Neises. Das "alt" ist in übertragenem Sinne zu verstehen: Der Prinz ist mit seinen 36 Lenzen der "Methusalem der Riege". Die seit Jahren jüngste Trierer Prinzenpaar-/Hofstaat-Konstellation ist gewissermaßen Programm: "Wir wollen auch Jugendliche für das Karnevals-Brauchtum begeistern."35 Pfalzeler Gruppen beim Rosenmontagszug

Wenn sie schon das Prinzenpaar stellen, dann lassen sich die Palenzia-Narren nicht lumpen. Am Trierer Rosenmontagszug 2009 werden voraussichtlich 35 Gruppen aus Pfalzel teilnehmen - etwa doppelt so viele wie in diesem Jahr. "Darauf bin ich schon jetzt sehr stolz", sagt der "bekennende Lokalmatador" Thomas Neises. Die Prinzen-Publicity dürfte ihm auch aus politischen Gründen nicht ungelegen kommen: Das Vorstandsmitglied der SPD Trier kandidiert 2009 für die Stadtrats-Wahl und für den Ortsvorsteher-Posten in seinem Stadtteil.