"Top Dogs" wieder in der Tuchfabrik

Acht Manager, ehemalige "Top Dogs" suchen nach ihrer Entlassung wieder einen Job. Das entpuppt sich als knifflig.

Trier. (red) Nach sieben ausverkauften Vorstellungen und einer sehr positiven Aufnahme hat sich das Trierer Max-Tuch-Theater zu einer Wiederaufnahme von "Top Dogs" am 7. und 8. September in der Tuchfabrik entschlossen. Der Schweizer Autor Urs Widmer hat mit seinem Stück den begehrten Mülheimer Dramatikerpreis gewonnen und stellt darin die Problematik eines globalisierten Managements zwischen Leistungsdruck und Entlassungen dar. Die Welt gerät aus den Fugen. Mehr durch Satire als eine Bestandsaufnahme kritisiert er den brutalen Umgang mit dem so genannten Humankapital. Der Zuschauer wird in ein Outplacement-Center geführt, um die hilflosen Wiedereingliederungsversuche gefeuerter Manager zu erleben. Noch eben in einer tollen Anstellung, finden sich die acht ehemaligen "Top Dogs" in einer für sie neuen Situation wieder. Dabei wird offensichtlich, dass die berufliche Situation nicht das einzige Problem der Manager ist. Alle leiden unter ihrer Entlassung und können sie kaum begreifen. Sie müssen nun das, was sie vielen Arbeitnehmern zuvor angetan haben, selbst erfahren. Das Drama zeigt die Entfremdung von ihrem Beruf, ihrem Privatleben und sich selbst. Keiner schafft es, nach seiner Kündigung in ein "normales" Leben zurückzufinden. Sie sind gefangen, nach ihren alten Zielen zu streben: Macht, Einfluss und Geld. Familienglück oder Empfinden von Liebe sind nicht mehr möglich. Acht Schauspieler schlüpfen in unterschiedliche Rollen: wortgewandt, akrobatisch, bissig, hysterisch, witzig, bitter. Zwischen einfühlsamen Szenen und grotesken Überzeichnungen hin- und hergerissen, wird die Grenze zwischen Lachen und Weinen verwischt.Top Dogs wurde im Jahr der Erstaufführung (1996) zum besten Theaterstück Deutschlands gekürt und entpuppte sich auch in Trier als Publikumsmagnet.Beginn ist jeweils um 20 Uhr im kleinen Saal der Tuchfabrik. Vorverkauf ab 20. August bei Gegenlicht, Jacobi und shock-ticket.

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