Tragischer Sturz in den Tod

An der Flugrampe oberhalb von Neumagen Dhron ist ein 64-jähriger Drachenflieger aus Trier gestern Nachmittag in den Tod gestürzt. Er hatte vergessen, das Gurtzeug am Drachen zu befestigen.

Neumagen-Dhron/Trier. Während rund 25 Feuerwehrleute bei Flutlicht am steilen Hang damit beschäftigt sind, den tödlich verunglückten Drachenflieger zu bergen, ist es an der Abflugrampe still. Im Dämmerlicht dehnt sich das Moselpanorama in die Breite. Mitten in diesem Idyll ragt aus Büschen und Bäumen steil der rot-weiße Flügel des abgestürzten Drachen heraus. Das Gurtzeug war nicht am Drachen befestigt

"Der Unfall ist von einer Tragik, die kaum zu überbieten ist", sagt der Leiter der Bernkasteler Polizei, Helmut Kaspar. Der Zwillingsbruder des Verunglückten musste von der Startrampe aus mit ansehen, wie sein Bruder in den Tod stürzte. Schon als der Mann von der Rampe lief, fiel seinem Bruder auf, dass das Gurtzeug nicht am Fluggerät befestigt war. Der Drachen zeigte gleich mit seiner Spitze in die Höhe. Dem 64-Jährigen gelang es, sich mit einem Arm am Drachen festzuhalten. Doch nach kurzer Zeit verließen ihn die Kräfte und er stürzte in die Tiefe. Der Zurückgebliebene verständigte sofort die Hilfskräfte, kletterte den Hang hinab und rief nach seinem Bruder. Er bekam keine Antwort. Erst die Bergung durch die Feuerwehr brachte die traurige Gewissheit, dass der Mann tot ist. Der Verunglückte, der gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder ein Unternehmen betreibt, das so genannte Hängegleiter herstellt, war zur Abflugstelle nach Neumagen-Dhron gekommen, um das Fluggerät einzufliegen. "Solche Fluggeräte müssen vor der Auslieferung eingeflogen werden", sagt Kaspar. Einen Flug hatte er bereits hinter sich, als das Unglück geschah. Die Feuerwehr Neumagen-Dhron war mit 25 Mann vor Ort. Auch der Rettungshubschrauber Christoph 10, ein Fahrzeug des Deutschen Roten Kreuzes und zwei Polizeistreifen waren an dem Einsatz beteiligt.

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