Tragischer Unfall auf der Dorfstraße

Betroffen und geschockt - so reagieren die Heinzerather einen Tag nach dem schweren Unfall, der sich in ihrem Ort ereignete. Das Kind schwebt zwar nach Polizeiangaben nicht mehr in akuter Lebensgefahr. Es habe bei dem Unfall allerdings schwerste Verletzungen erlitten.

 Kreidemarkierungen auf der Dorfstraße weisen tags drauf auf den schweren Unfall hin. TV-Foto: Ilse Rosenschild

Kreidemarkierungen auf der Dorfstraße weisen tags drauf auf den schweren Unfall hin. TV-Foto: Ilse Rosenschild

Heinzerath. Dienstagnachmittag im 300-Einwohner-Dorf. Es sind kaum Menschen im Ort zu sehen. Im Unterdorf in der Nähe der Kirche spielen vier Geschwister auf der Straße. Sie malen mit Kreide, während die Eltern in unmittelbarer Nähe das unlängst gekaufte Haus renovieren.

Ein Auto kommt herangefahren und hält vor den Kindern. Die drei älteren machen Platz. Der zweijährige Bruder bleibt, offenbar unbemerkt vom Fahrer, auf der Straße sitzen. Der 66-jährige Autofahrer aus Sachsen, der mit seiner Frau Urlaub im Hunsrück macht, fährt an. Das Kleinkind wird vom Auto überrollt. Der Zweijährige blutet. Er weint. Nach wenigen Minuten kommt der Rettungshubschrauber. Der Notarzt versorgt das Kind. Es wird in ein Trierer Krankenhaus geflogen. Ein Gutachter ist schnell vor Ort.

Kay Martini, der ein paar Häuser weiter wohnt, hat von dem Geschehen selbst nichts mitbekommen. Er hört Kinder schreien, "aber das hört man hier öfter". Erst als auf seinem Hof der Rettungshubschrauber landet, wird er aufmerksam. Der Helikopter setzt nur kurz auf, um den Notarzt herauszulassen. Durch die Wucht der Rotorblätter seien Blumen umhergeflogen. Sein Hausdach sei beschädigt. Am Tag danach meldet er die Schäden der Luftrettung und der Polizei. Trotzdem sind Martinis Gedanken bei der Familie: "Hauptsache, der Junge wird wieder gesund." Und er hofft, dass die Petrusstraße, wie geplant, bald saniert wird. Manche Stellen seien schlecht einsehbar. Allerdings wäre dieser Unfall damit wohl nicht verhindert worden. "Eine furchtbare Geschichte", betont Ortsvorsteher Friedhelm Schlarp, der den Unfall zwar nicht gesehen hat, aber hinzugeeilt kommt.

Am Mittwochmorgen weisen an der Unfallstelle ein Blutfleck und Kreidemarkierungen des Gutachters auf das Geschehen vom Vortag hin. "Das ist schlimm", sagt ein älterer Mann aus der Nachbarschaft. Ihm stehen Tränen in den Augen. "Hoffentlich wird der Jonas wieder gesund."

Was den Gesundheitszustand des Kindes angeht, warnt Peter Werland von der Polizeiinspektion Morbach vor voreiligen Schlüssen. Die Ärzte würden zwar keine akute Lebensgefahr mehr sehen, dennoch habe der Junge schwerste Verletzungen erlitten. Die Ermittlungen dauern an.

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