Trauer, Erinnerung, Mahnung

TRIER. Mit einer Andacht und einer Feierstunde gedachten rund 150 Menschen am Sonntag auf dem Trierer Hauptfriedhof Gefallenen, in Konzentrationslagern Getöteten und hingerichteten Widerständler der beiden Weltkriege.

Noch vor den Pfarrern und der kleinen Prozession kommt ein einzelner Mann am Ehrendenkmal für die Opfer der Weltkriege an. Er ist alt, vielleicht knapp 80 Jahre alt. Er trägt eine Soldaten-Mütze. Er nickt und stellt sich vor dem Ehrenmal auf. Außer ihm haben von den Menschen, die zur Gedenkstunde gekommen sind, wohl nicht viele am eigenen Lieb erfahren, was Krieg wirklich bedeutet. Die Militärkapelle spielt Friedrich Silchers "Ich hatt' einen Kameraden" während die Kränze am Fuß des Denkmals nieder gelegt werden. Vertreter verschiedener Gruppierungen des Verbandes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, des Roten Kreuzes, Oberbürgermeister Helmut Schröer, des Kyffhäuser-Soldatenbunds und der Streitkräfte des Bundeswehrstandortes Trier, der französischen Garnision in Saarburg und der US-Air-Force in Spangdahlem legen feierlich ihre Kränze nieder. "Wir dürfen nicht vergessen, in welch' unseligen Zeiten wir auch heute noch leben", mahnt Pfarrer Dirk Breidenbach. Zum Abschluss spielt die Militär-Kapelle die amerikanische, französische und deutsche Nationalhymne. Dann ist die Gedenkstunde vorbei. Die Gruppe löst sich auf. Die Kränze werden noch einige Wochen an die Vergangenheit erinnern und zur Deutung der Gegenwart mahnen.

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