Trauer, die Hoffnung macht

TRIER. Katholische Einrichtungen in der Region Trier gedenken in dankbarer Erinnerung des Lebens und Wirkens von Papst Johannes Paul II. Sie widmen dem verstorbenen Kirchenoberhaupt Gebete und Gottesdienste.

Bruder Peter Berg, Hausoberer im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf in Trier, hat den "Geist von Rom" hautnah miterlebt. Bis wenige Stunden vor dem Tod des Papstes war er vergangene Woche in der Ewigen Stadt, um Mitbrüdern einen Arbeitsbesuch abzustatten. "Natürlich war ich auch auf dem Petersplatz und bin immer noch tief beeindruckt." Der 40-Jährige spricht von einer außerordentlich bewegenden und großen Solidarität der Menschen, die Anteil am Schicksal des Oberhirten nahmen, darunter sehr viele junge Leute. "Es war würde- und hoffnungsvoll zugleich." Das Signal, "Mut zum Glauben zu haben", will auch das Brüderkrankenhaus weitergeben. In der Eingangshalle der 600-Betten-Klinik und in der Hauskapelle stehen große Papst-Bilder mit Trauerflor; die Gottesdienste stehen ganz im Zeichen des Gedenkens an das Kirchenoberhaupt und sein Wirken. Auch das Hermeskeiler St.-Josef-Krankenhaus (in Trägerschaft der Franziskanerinnen von Waldbreitbach) leistet würdevolle Beiträge zur weltweiten Trauer. In der gestrigen Eucharistiefeier zum Hochfest der Verkündigung des Herrn schilderte Krankenhaus-Seelsorger Pater Elias den verstorbenen Papst als großen Marienverehrer, der sein Lebensmotto "Ich gehöre ganz Dir" bis ins Jahr der Gottesmutter hinein verwirklicht habe. Dem großen Ansporn, der zeitlebens von Johannes Paul II. ausgegangen sei, will der 69-jährige Franziskaner auch in den Gottesdiensten der kommenden Tage im Hermeskeiler Krankenhaus (180 Betten) gerecht werden. Wie in anderen kirchlichen Krankenhäusern werden die Messen in die Patientenzimmer übertragen. Bistums-Requiem morgen Abend im Dom

In der Kapelle des Robert-Schuman-Hauses (Katholische Akademie Trier) stehen in dieser Woche die Gottesdienste ebenfalls ganz im Zeichen der Trauer. Zum täglichen Requiem kommen noch Totengebete und Vespern. An der zentralen Bistums-Trauerfeier morgen, Mittwoch, 19 Uhr, im Dom werden auch - soweit in ihren Heimatorten abkömmlich - die rund 40 Priesterkandidaten des Bischöflichen Priesterseminars teilnehmen. Dessen Stamm-Gotteshaus, die Jesuitenkirche in der Jesuitenstraße, steht morgen ab 8 Uhr bis zum abendlichen Requiem im Dom als Gebetsort offen. "Die Osterkerze brennt den ganzen Tag, und es erklingt dezente Musik", teilte das Priesterseminar gestern mit. Die Auseinandersetzung mit dem Papst-Tod gehören nach den Osterferien auch zum Alltag katholischer Schulen. "Wir haben das gleich zum Thema der ersten Unterrichtsstunde gemacht", berichtet Schwester Irmgard Carduck, Rektorin der Blandine-Merten-Realschule Trier (in Trägerschaft der Ursulinen). "Die Mädchen waren sehr interessiert und hatten viele Fragen." "Auch unsere Kinder waren von den Geschehnissen am Wochenende tief bewegt und teilweise auch aufgewühlt, weil sie im Fernsehen viele weinende Menschen gesehen haben", sagt Anke Jakobs-Rohles, Leiterin des Föhrener Kindergartens. Sie und ihre Kolleginnen hätten an Ostern und Auferstehung angeknüpft: "Wir können Hoffnung weitergeben: Nach dem Tod kommt noch etwas."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort