Treffpunkt für alle

TRIER-NORD. (cofi) "Kommen Sie herein, nehmen Sie Platz, fühlen Sie sich wohl", bat Rolf-Dieter Kolb die Gäste ins "Café du Nord". Nachdem das neue Café des Bürgerhauses offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde, konnte auch der Treffpunkt an den Start gehen. Ein Treffpunkt von und für Menschen aus Trier-Nord.

Das "Café du Nord", dessen französischer Name eine Anlehnung und Erinnerung an die ehemals in Triers Norden lebenden Franzosen sein soll, befindet sich heute dort, wo einst der Eingangsbereich des Bürgerhauses war. Der wurde durch den Umbau des gesamten Hauses um einige Meter verlegt. Nun ist das neue Café die gute Stube im Haus für die Bürger des Stadtteils. Insgesamt 75 000 Euro aus dem Bund-Länder-Förderprogramm "Soziale Stadt" wurden investiert, um ein einladendes Ambiente zu gestalten. Für den Sommer sollen die Räume noch durch eine Außenterrasse ergänzt werden. "Es war schnell klar, dass wir im Bürgerhaus einen Bereich brauchen, wo Gemeinschaft stattfindet. Das ist heute wichtiger denn je, damit die Menschen rauskommen aus der Vereinzelung", sagte Achim Hettinger, der das Projekt Soziale Stadt in Trier-Nord zunächst vom Amt für soziale Gemeinschaftsaufgaben, nun als Leiter des Jugendamtes begleitet.Akzent auf beruflicher Eingliederung

Denn das Café du Nord soll für Menschen des Stadtteils eine Anlaufstelle, ein Treffpunkt, "ein Ort sein, an dem sie sich zu günstigen Preisen zusammensetzen und unterhalten können", erklärte Karoline Raffa, Chefin des Cafés. Sie begann ihre Arbeit im Bürgerhaus im vergangenen Oktober als "Ein-Euro-Jobberin" und hat nun einen festen Arbeitsvertrag. Auf die berufliche Eingliederung vor allem der Menschen aus Trier-Nord soll in Zukunft der Akzent gesetzt werden, so das langfristige Ziel auch des Cafés. Außerdem gibt es Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Nutzern des Bürgerhauses. Im Café du Nord werden an jedem Werktag mittags ab 12 Uhr zwei Gerichte für weniger als vier Euro serviert, die von der "Eva"-Großküche im Haus zubereitet werden. Die Küche versorgt unter anderem Schulen und Kindergärten. Wichtig ist dem Betrieb, frische Produkte ohne Zusatzstoffe, möglichst aus biologischem Anbau, zu verarbeiten und somit preiswerte, aber vollwertige und gesunde Kost anzubieten.Stadtvorstand kündigt sich an

Einmal pro Woche, am Freitag, bleibt das Café auch am Abend geöffnet. Es hat sich eine Initiative gegründet, die den sozialen Gedanken im Café du Nord weiter fördern will. "Es soll ein Treffpunkt werden, wo Niveau ist, wo Menschen hingehen können, die sich begegnen wollen, Kontakt suchen", erklärte Rolf-Dieter Kolb im Namen dieser Initiative. Neben der Begegnung und des Austausches bietet der Treffpunkt auch die Möglichkeit, neue Impulse und bei Problemen neue Wege zu finden. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Bürgerhaus, das Träger des Cafés ist, bieten sich Chancen zur Kontaktaufnahme. "Jeder soll sich hier beinahe zu Hause fühlen, und die Türen sind offen nach allen Richtungen und für jeden", sagte Kolb. Auch Bürgermeister Georg Bernarding (CDU) zeigte sich begeistert von der positiven Stimmung und versprach, dass auch seine Kollegen aus dem Stadtvorstand das Engagement der Leute, ihren Stadtteil selbst in die Hand zu nehmen, mit ihrem baldigen Besuch im Café du Nord honorieren würden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort