Treulos und liebestoll

Ein turbulenter Abend mit Lustmolchen und Frusttränchen, Liebesschwüren und Mordversuchen: Der Theaterverein Trier-Feyen startet bei der Premiere seines neuen Stücks "Alles verkehrt" von Ralf Kaspari voll durch. Für die Aufführung am Samstag gibt es noch Karten.

 Wer mit wem? Den Hauptfiguren des Theaterstücks „Alles verkehrt“ fehlt nach und nach der Durchblick. TV-Foto: Christina Förster

Wer mit wem? Den Hauptfiguren des Theaterstücks „Alles verkehrt“ fehlt nach und nach der Durchblick. TV-Foto: Christina Förster

Trier. (cf) "Die Welt geht nicht unter, wenn mal ein Mann fremdgeht. Sonst herrscht ja permanent Weltuntergang." Damit hat die gehörnte Ehefrau Walburga von Linientreu zwar recht, trotzdem wird es den treulosen Gatten in Ralf Kasparis Komödie "Alles verkehrt" nicht gerade leicht gemacht, sich aus der Affäre ziehen. Vor dem gut gelaunten Publikum des Theatervereins Trier-Feyen bei der Premiere im Pfarrheim Sankt Valerius entspinnt sich ein Netz aus Lügenmärchen, Eifersuchtsszenen und Missverständnissen.

Die temperamentvolle Walburga von Linientreu (Andrée M. Becker-Paulus) macht Nägel mit Köpfen: Sie verlässt ihren Gatten und zieht mit dem Dienstmädchen Stefanie (Marita Mergen) in eine leerstehende Wohnung der Familie. Nichtsahnend, dass diese als Liebesnest für allerlei treulose Ehemänner dient, darunter für ihren eigenen Gatten. Und so schleichen Nachbarn und verliebte Fremdgänger durch geheime Schranktüren ein und aus, Hüte verschwinden und tauchen wieder auf, ihr Schwiegersohn (Thomas Forster) liegt unter dem Bett und spielt mit der Geliebten ihres Schwiegervaters "Mensch ärgere dich nicht". Irgendwann fehlt allen neun Figuren jeder Durchblick.

Zweideutigkeiten und frivoler Humor



Wer mit wem? Und wem noch? Gespickt mit allerlei zweideutigen Anspielungen und reichlich frivolem Humor bringt der Dreiakter eine Bombenstimmung ins Pfarrheim. Der mit rund 100 Personen gut gefüllte Saal kräht vor Lachen, und die Akteure bringen mit tollen schauspielerischen Leistungen, energetisch in Trie rer Mundart, das Spektakel überzeugend über die Bühne.

Die Vorstellung am Freitag ist bereits ausverkauft, zum letzten Mal zu sehen ist die Komödie am Samstag, 26. September, um 20 Uhr. Weitere Projekte des Theatervereins, der bereits seit 1921 besteht und rund 30 Mitglieder zählt, sind die jährlich aufgeführten Märchen im kommenden Januar und Februar.

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