Trier: Freunde von Tanja Gräff stellen Abend des Verschwindens nach

Freunde der vermissten Studentin Tanja Gräff haben am Mittwoch die Situation am Abend ihres Verschwindens vor drei Monaten an der Fachhochschule (FH) Trier nachgestellt.

„Durch die Rekonstruktion an der Örtlichkeit wollen wir das Erinnerungsvermögen anregen“, sagte der Leiter der Sonderkommission „FH“, Bernd Michels. Es könne sein, dass sich einer von den acht bis zehn Freunden und Bekannten, die mit der 21-Jährigen auf dem Sommerfest der FH waren, vor Ort plötzlich an etwas Neues erinnere. Die Studentin aus Korlingen bei Trier war am Morgen des 7. Juni nach der Feier verschwunden. Bislang fehlt von der jungen Frau jede Spur. Neue Hinweise und Ansätze erhoffen sich die Ermittler auch von Jägern, Pilzsuchern und Wanderern, die in den vergangenen Wochen über den Fall der Studentin informiert worden sind. In Jägerzeitungen in Deutschland und in Luxemburg bittet die Kripo um Mithilfe. „Sollte die Vermisste umgebracht und im Wald vergraben worden sein, hält es die Kripo durchaus für möglich, dass Raubwild oder Sauen die Leiche anschneiden, verschleppen und sich dadurch Kleidungsstücke oder Kleidungsreste finden“, heißt es in dem Artikel. „Wir brauchen dieses Stückchen Glück, dass sich der Finder bei uns meldet“, sagte Michels. Bislang sind bei den Ermittlern 900 Hinweise eingegangen. 500 von ihnen seien „als Spuren“ angelegt worden und würden weiter überprüft, sagte Michels. Nach wie vor gingen Hinweise ein. Neue Spuren erwartet der Leiter der Trierer Mordkommission nach der Ausstrahlung des Vermisstenfalls in der ZDF-Fernsehsendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ am 27. September. „Das ist unsere kleine Chance, dass doch noch was gefunden wird“, sagte Michels. Die Ermittler gehen davon aus, dass Tanja Opfer eines Gewaltverbrechens wurde.

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