Trier-Mitte fühlt sich nicht ernst genommen

TRIER. Kein gutes Haar lässt der Ortsbeirat Trier-Mitte-Gartenfeld an der Trierer Stadtverwaltung. Die Beiratsmitglieder fühlen sich nicht Ernst genommen in ihrer Arbeit.

 Bisher nicht ausgegebene Mittel aus seinem Budget will der Ortsbeirat Mitte gebündelt für die lange geforderte Umgestaltung des Stockplatzes verwendet wissen. Foto: Ludwig Hoff

Bisher nicht ausgegebene Mittel aus seinem Budget will der Ortsbeirat Mitte gebündelt für die lange geforderte Umgestaltung des Stockplatzes verwendet wissen. Foto: Ludwig Hoff

Sieben Anträge stellte der Stadtmitte-Gartenfeld-Ortsbeirat in seiner jüngsten Sitzung im SPD-Fraktionsraum in Rathaus. Die Anzahl wird wohl nichts zu tun haben mit Peter Maffays Song von den sieben Brücken. Dann müssten die Ratsvertreter in ihren kommunalen Anliegen nicht nur über die besungenen sieben Brücken gehen, sondern auch noch sieben dunkle Jahre überstehen. Dabei ist es mit dem Verhältnis zwischen Verwaltung und Ortsbeirat offenbar nicht zum Besten bestellt. Grund: Der Trier-Zentral-Ortsbeirat fühlt sich zumeist nicht Ernst genommen von Stadt, Verwaltung oder höheren Gremien. Es sei "beschämend", wenn der Stadtrat nicht einmal wisse, was der Ortsbeirat beschlossen habe, ärgerte sich Hans-Günther Toetemeyer (SPD) und fragt in die Runde, ob er und seine Kollegen denn nicht gewählte Vertreter der Bürgerschaft seien. Kernansatz der Anträge: Die Maßnahmen 2006 müssten umgesetzt und dürften nicht auf 2007 verschoben werden. In der Vergangenheit seien viele mit Ortsteilbudget-Mitteln ausgestattete Vorhaben hängen geblieben, befand der SPD-Mann und nannte Beispiele. Ein "Skandal" sei, wenn "eindeutig beschlossene Maßnahmen des Jahres 2006" mir nichts, dir nichts ins Jahr 2007 "geschoben" würden: "Das ist eine Missachtung unserer Beschlüsse", so Toetemeyer. Seit Jahren fordert der Ortsbeirat Verbesserungen am Stockplatz und will jetzt ersparte Mittel von über 30 000 Euro gebündelt bei dieser Maßnahme realisiert wissen. Es gebe städtische Ämter, von denen würde man "nix hören", monierten Ratsmitglieder. Hella Lehnert (SPD): "In welcher Schatulle befindet sich das Geld, das zurückbehalten worden ist". Eigentlich seien dafür Zinsen von der Stadt zu fordern. Ämter, die nicht zugreifen

Ins Horn des Protests bläßt auch Ortsvorsteherin Ricarda Kuhner (CDU): "Da gibt es Ämter, die einfach nicht zugreifen, wenn Geld da ist." Dominik Heinrich (Grüne) fordert mehr Transparenz, was aus Ortsbeirats-Beschlüssen wird, welche realisiert wurden und welche warum auf der Strecke blieben. Heinrich findet es "zumindest kritikwürdig", wie mit dem Ortsbeirat umgegangen wird, daher: "Wir müssen unser Recht einfordern." Udo Köhler (CDU): "Da werden Haushaltsmittel einfach ausgebucht, obwohl noch nichts passiert ist." Der Ortsbeirat forderte ferner, dass seine Anregungen und Vorschläge als solche auch nach außen hin dargestellt werden und sich nicht andere mit diesen Blumen schmücken.

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