Trier-Pfalzel: Aufsichtsbehörde legt Pfalzeler Recyclingfirma still

Trier · „Unzumutbare Gerüche“: Die Recyclingfirma Eu-Rec in Trier-Pfalzel hat den Betrieb ihrer Abfallentsorgungsanlage auf behördliche Anordnung hin am Freitag einstellen müssen. Wie lange die „Gestankpause“ für die Pfalzeler Bürger sein wird, ist ungewiss: Die Eu-Rec will am Montag Rechtsmittel einlegen.

 Die Abfallberge hat Willi Streit, Geschäftsführer der Eu-Rec GmbH, inzwischen beseitigen lassen. Der Geruch, über den sich viele Menschen in Pfalzel seit Monaten beklagen, ist trotzdem noch da. Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Die Abfallberge hat Willi Streit, Geschäftsführer der Eu-Rec GmbH, inzwischen beseitigen lassen. Der Geruch, über den sich viele Menschen in Pfalzel seit Monaten beklagen, ist trotzdem noch da. Foto: Archiv/Friedemann Vetter


Der Bescheid der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord kam am Freitagvormittag: Der Betrieb der Anfallentsorgungsanlage sei sofort einzustellen. Sie dürfe erst wieder anlaufen, wenn sie mit einer wirkungsamen Abluftreinigung nachgerüstet worden sei. "Also haben wir selbstverständlich die Anlage heruntergefahren", sagt Eu-Rec-Geschäftsführer Willi Streit. Um möglicherweise bald wieder den Betrieb aufzunehmen? "Ja, wir werden Rechtsmittel einlegen, aber erst am Montag", kündigt Streit an.

Damit steht fest, dass die Pfalzeler zumindest auf ein "gestankfreies" Wochenende hoffen dürfen und sechs Beschäftigte der im Normalfall nonstop arbeitenden Produktionsanlage zwei Tage frei haben. Insgesamt beschäftigt die Eu-Rec (weitere Betriebszweige: Lager, Umschlag, Handel und Spedition) 35 Mitarbeiter.

Die Anordnung der Betriebseinstellung der Entsorgungsanlage ist laut SGD die Konsequenz aus den Geruchsbelästigungen, die trotz "verschiedener Stufen der Betriebseinschränkung" nicht aufgehört hätten. Ortsvorsteherin Margret Pfeiffer-Erdel: "In den letzten Tagen haben waren auch OB Leibe und Baudezernent Ludwig hier und ziemlich entsetzt über den Gestank - so wie wir Pfalzeler auch."
Noch am Mittwoch hatte die SGD der Eu-Rec ein Zwangsgeld in Höhe von 5000 Euro aufgebrummt, weil trotz behördlichen Verbots weiterhin verschmutzte und stark riechende Folien verarbeitet worden sein sollen (der TV berichtete). Die Aufsichtsbehörde hatte den Betrieb in jüngerer Zeit besonders intensiv kontrolliert, weil sich zahlreiche Bürger über Geruchsbelästigungen beschwert hätten.
Laut Geschäftsführer Streit ist die geforderte Nachrüstung der Entsorgungslage mit einer Abluftreinigung "nur eine Frage von Zeit. Wir stehen Gewehr bei Fuß und warten auf die Einbaugenehmigung. Wenn alles normal läuft, kann die Inbetriebnahme in etwa vier Wochen sein."

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