Trier auf Chinesisch

TRIER. Die chinesischen Gäste sollen sich in Trier nicht nur das Karl-Marx-Haus und die Kulturdenkmäler ansehen, sondern auch dort einkaufen. Um ihnen das zu erleichtern, haben die Stadt Trier, die City-Initiative und die Tourist-Information eine Imagebroschüre mit Shoppingführer in chinesischer Sprache herausgebracht.

Trier prangt in farbigen Lettern auf dem Cover, dazu ein großes Foto der Porta Nigra und chinesische Schriftzeichen, die übersetzt "Herzlich Willkommen in Deutschlands ältester Stadt" heißen. Im Innenteil befinden sich kurze erklärende Texte und zahlreiche Bilder von Stadtansichten, römischen Denkmälern, steilen Weinbergslagen und von einem Schiffskapitän auf der Kommandobrücke. Der ist zwar getürkt, denn es handelt sich um Guildo Horn, tut aber der Güte des Gesamtwerks keinen Abbruch. Die Chinesen liebten Bilder, aber auch die Qualitätsprodukte aus Deutschlands ältester Stadt, sagte Christiane Horsch bei der Vorstellung der Broschüre. Die Wirtschaftsdezernentin hatte die Marketing-Idee und in Hans-Peter Schlechtriemen, dem Chef der City-Initiative Trier, schnell einen eifrigen Mitstreiter. Mit Hilfe der Tourist-Information und einer chinesischen Agentur mit Sitz in Wiesbaden wurde das Projekt umgesetzt. 10 000 Exemplare wurden fürs Erste gedruckt und sollen nun in Bussen, die die Gäste von Fughäfen nach Trier bringen, sowie in Hotels und bei Einzelhändlern ausgelegt werden. Ziel ist es, den Chinesen Trier nicht nur als Geburtsstadt von Karl Marx schmackhaft zu machen, sondern auch als Tourismus- und Einkaufsstadt. Mehr als zwei Millionen Euro gehen nach Auskunft von Schlechtriemen bereits aus Chinesen-Hand jährlich über Trierer Ladentheken. Mit rund 30 000 Übernachtungen und mehreren 100 000 Tagesgästen pro Jahr gehören die Chinesen nach den Niederländern zur zweitstärksten Besuchernation, informierte der Leiter der Tourist-Information, Hans-Albert Becker. Dessen Kollegin Patricia Ellendt konnte sich bereits in der vergangenen Woche bei einer Promotion-Tour durch fünf chinesische Städte von der positiven Wirkung der Broschüre überzeugen: "Die Chinesen werden Trier jetzt noch mehr mögen."

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