Trier im Städte-Ranking: Lebensqualität super, der Rest "geht so"

Trier. · Unteres Mittelfeld – so lässt sich die Position der Stadt Trier unter 69 deutschen Großstädten ab 100.000 Einwohnern beschreiben. Zumindest, wenn man einer aktuellen Auswertung der Wirtschaftswoche Glauben schenkt, die die Städte verglichen hat. Zumindest ein paar gute Nachrichten stehen aber auch in der Auswertung.

 Noch täglich in Gebrauch: Die Trierer Römerbrücke über die Mosel ist die älteste Brücke Deutschlands. Und noch immer ist sie stabil genug für die 14.500 Autos, die die Brücke täglich überqueren. Der erste Bau erfolgte zeitgleich mit der Gründung der Stadt im Jahre 16 v. Chr. Die Pfeiler der heutigen Steinbrücke wurden ab dem Jahr 142 gebaut. Sie bestehen aus riesigen Basaltquadern.

Noch täglich in Gebrauch: Die Trierer Römerbrücke über die Mosel ist die älteste Brücke Deutschlands. Und noch immer ist sie stabil genug für die 14.500 Autos, die die Brücke täglich überqueren. Der erste Bau erfolgte zeitgleich mit der Gründung der Stadt im Jahre 16 v. Chr. Die Pfeiler der heutigen Steinbrücke wurden ab dem Jahr 142 gebaut. Sie bestehen aus riesigen Basaltquadern.

Foto: Roland Morgen/Archiv
 Das Wahrzeichen Triers, die Porta Nigra. In einem Städteranking der Wirtschaftswoche landet die Moselstadt nur im Mittelfeld.

Das Wahrzeichen Triers, die Porta Nigra. In einem Städteranking der Wirtschaftswoche landet die Moselstadt nur im Mittelfeld.

Foto: roland morgen (rm.)

München vorne, Gelsenkirchen hinten. Die Situation gleicht der aktuellen Bundesligatabelle. Mit dem Unterschied, dass es nicht um Fußball geht, sondern um ein Ranking der größten Städte in Deutschland. Die Wirtschaftswoche hat es in ihrer Ausgabe von Ende September aufgestellt und vergleicht darin 69 Großstädte in Deutschland in mehreren Kategorien.

Im Dynamikranking wird verglichen, wie sich die Städte über die vergangenen fünf Jahre hinweg in verschiedenen Bereichen entwickelt haben. Es ist also eine Wertung, die Veränderungsprozesse analysiert. Nach Angaben des Magazins beruht es auf 40 Einzelindikatoren. Trier landet mit 48,2 Punkten auf Rang 43 von 69 Städten und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr um einen Rang verschlechtert. Folge: Die Nachbargroßstadt Saarbrücken (hier wird der Stadtverband zugrunde gelegt) zieht an Trier vorbei, nachdem sie sich um 19 Plätze auf Rang 42 verbessert hat. Auch Mainz zeigt aufsteigende Tendenzen, landet auf Rang 25 (plus 9), Koblenz fällt um 6 Plätze auf Rang 38. Knapp hinter Trier liegt Ludwigshafen auf Platz 44.
Bei der Arbeitsmarktentwicklung liegt Trier auf Rang 54, hier werden unter anderem die Arbeitsplatzversorgung, die Beschäftigungsentwicklung, der Anteil der Hochqualifizierten, die Abiturquote und die Beschäftigungsrate von Frauen verglichen. Ob in der Auswertung die Luxemburg-Pendler berücksichtigt sind, geht aus dem Artikel nicht hervor. Mehrfach gab es in der Vergangenheit bundesweite Statistiken, die den Anteil der Pendler mit ihren tendenziell hohen Einkommen nicht berücksichtigt hatten - was die Statistiken zu Ungunsten Triers verschlechterte.
Wenig überraschend, dass Trier im Bereich Immobilien im Fünf-Jahres-Vergleich ebenfalls im hinteren Bereich liegt, auf Platz 49. Dabei wurden unter anderem Baugenehmigungen, Mieten, Wohnungsbau und der Anteil der Wohnkosten am Einkommen verglichen. Besser sieht es für Trier bei der Wirtschaftsstruktur aus; hier schaffte es die Stadt auf Rang 18. Dabei geht es unter anderem um Produktivität, das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner, Insolvenzen, Patentanmeldungen und die Gewerbesteuerhebesätze. Überraschend positiv wird von der Wirtschaftwoche die Lebensqualität in Trier eingeschätzt. Im Dynamik?ranking landet Trier in dieser Kategorie auf Platz 7. Indikatoren dafür waren unter anderem Kriminalität, Ärztedichte, Krankenhausbetten, Lebenserwartung, Geburtenrate, Tourismus und die Größe naturnaher Flächen.

Ein Niveauranking der Zeitschrift vergleicht die 69 Städte im Bezug auf aktuelle Werte. Hier geht es also nicht um Veränderungstendenzen, sondern um den Stand der Entwicklung. Trier landet auf Platz 42, einen Platz schlechter als im Vorjahr. Mainz liegt auf Platz 12, Ludwigshafen auf Platz 28, Koblenz auf 36, Saarbrücken auf 57. In den Einzelkategorien schneidet Trier dabei teils schlechter ab als beim Blick auf die Veränderungen der letzten fünf Jahre. Beim Arbeitsmarkt landet Trier auf Rang 50, bei der Wirtschaft auf 56, bei den Immobilien auf 14 und bei der Lebensqualität auf 25.

In den Blick genommen hat die Zeitschrift schließlich auch die zukünftige Entwicklung. Dazu hat die Wirtschaftswoche einen Zukunftsindex aus 13 Indikatoren errechnet, zu denen unter anderem die Breitbandversorgung, die Abiturquote, der Anteil der Beschäftigten in Forschung, Entwicklung und kreativen Dienstleistungen, die Ingenieurquote, der Anteil der Künstler und die Zahl der Theater- und Opernbesuche gehören. Ergebnis: Platz 40 von 69 für Trier. Auch hier der Blick ins Land: Mainz liegt auf Rang 13, Ludwigshafen auf 28, Koblenz auf 52 und die Nachbarn in Saarbrücken auf 49.

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