Trier/Schweich. "Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende." So eröffnete Dorothee Bohr (CDU) die Debatte im Trierer Stadtrat über die Zukunft der bisher in Trier angesiedelten Treverer-Schule. Der Kreisausschuss Trier-Saarburg hatte am 21. Mai zugestimmt, die Einrichtung mit dem Förderschwerpunkt motorische Entwicklung in die Kreis-Trägerschaft zu übernehmen. Geplant ist ein Neubau in Schweich (der TV berichtete).
Hintergründe sind unter anderem Sanierungsstau, fehlende Fachräume und mangelnde Barrierefreiheit am Standort Trevererstraße. "Die Stadt Trier stellt sich ein Armutszeugnis aus für die Unfähigkeit, einen neuen Standort zu finden", kritisierte Bohr.
"Mit dem Beschluss der Verlagerung kommt die Stadt ihrer Verantwortung endlich nach", stellte Markus Nöhl (SPD) fest. Zuvor habe sich das Schuldezernat nicht mit Ruhm bekleckert.
Corinna Rüffer (Bündnis 90/Die Grünen) sprach von einer "sehr guten Lösung im Interesse der Kinder". Die Kooperation mit dem Kreis liege schon wegen der Herkunft der Schüler nahe. Von aktuell 98 Schülern kommen 22 aus Trier, 52 aus Trier-Saarburg, die übrigen aus Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und Luxemburg.
"Die Stadt ist kläglich gescheitert. Deshalb ist es vernünftig, dem Ansinnen des Kreises zu folgen", argumentierte Christiane Probst (FWG). Trier setze damit ein Zeichen als Vordenker für eine irgendwann fällige Gebietsreform. Karl-Josef Gilles (FDP) begrüßte, dass "nach so viel Klamauk wegen der angeblich schlechten Informationspolitik eine einvernehmliche Lösung gefunden wurde".
Geschlossen stimmte der Stadtrat der Übernahme der Trägerschaft durch den Kreis und der Standortverlagerung nach Schweich zu. Die Verwaltung soll die städtische Beteiligung an den Bau- und Betriebskosten sowie an den Kosten für die Schülerbeförderung abklären. cus
Ein Benefizkonzert zugunsten der Treverer-Schule unter dem Motto "Lieder, die wie Brücken sind" ist am Sonntag, 3. Juni, um 17 Uhr in der Kirche St. Josef, Feldstraße 16 in Trier.