Trier nicht zur Verlierer-Region verkommen lassen

Fachkräftemangel und weniger Schüler, dafür mehr Rentner und Senioren: Deutschland steht vor einem demografischen Wandel. Dass dies auch in Trier ein Thema ist, unterstrichen zahlreichen Experten beim Regional-Treffen "Demografie".

Trier. (mek) "Wir müssen jetzt etwas unternehmen, damit Trier nicht zu einer Verlierer-Region verkommt", sagt Bernd Schumacher von der Euro-Schulen-Organisation. Der Demografie-Berater war einer der Experten, die am Donnerstagabend zum Thema "Demografie" referierten. Gerade was kleine mittelständische Unternehmen betrifft, müsse endlich etwas passieren. Schumachers Sorge ist neben immer älter werdenden Mitarbeitern auch der Umstand, dass viele junge Arbeitnehmer die Region verlassen, weil anderswo bessere Arbeitsbedingungen herrschen. Weiterbildungs-Programme und Nachwuchsförderung, aber auch die Kinder-Betreuung und gesundheitsbewusste Angebote könnten das Gegenteil bewirken. Warum sich gerade die Euro-Schulen als Bildungsträger mit dem Thema beschäftigen, erklärte Schulleiterin Ute Heck: "Uns waren viele Details nicht bekannt. Jetzt steuern wir in vielen Bereichen arbeitstypischen Verschleißerscheinungen, wie zum Beispiel Burn-out, entgegen." Mittels Stress-, Konflikt- und Aggressionsmanagement seien erste Erfolge bereits sichtbar. Ihr Kollege Hans-Dieter Schädler zeigte zahlreiche Fördermöglichkeiten auf, erklärte aber auch, dass der Zugang zu möglichen Fördergeldern schwierig sei: "Leider interessieren langfristige Strategien nicht so stark."Auch bei der Stadt Trier wird das Thema unter dem Titel "Zukunft Trier 2020+" diskutiert, wie Jürgen Waldschmidt vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik schilderte. "In jeder Bedrohung liegt auch eine Chance. Durch ein Zukunftsradar überprüfen wir, wie sich die Region entwickelt und ob unsere Prognosen eintreten." Auch wenn alle Bevölkerungsprognosen das Gegenteil behaupten, so versuche Trier sich auch zahlenmäßig weiterzuentwickeln. "Die Lösung liegt in einer Großregion mit Luxemburg. Meiner Meinung nach müssen wir dafür exekutive Macht an ein gemeinsames Parlament abgeben", erklärte Waldschmidt. Hintergrund Demografischer Wandel: Unter demografischem Wandel versteht man die Unterschreitung der Sterberate durch die Geburtenrate: Es werden weniger Menschen geboren als sterben, gleichzeitig leben die Menschen länger. Aus der ehemaligen Bevölkerungs-Pyramide wird nun eine Spindel. Diese Bevölkerungsentwicklung, hauptsächlich in Industrie-Staaten, stellt den Arbeitsmarkt und die Rentenpolitik vor große Anforderungen.

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