Trier rockt für Thailand

TRIER. Ihre Schule ist eine Bruchbude, und die Schulkleidung können die Eltern kaum bezahlen. Doch nur Bildung kann sie vor Armut und Prostitution bewahren. Unter dem Titel "Thambun" fand in der Tufa ein Benefiz-Rockkonzert für Kinder in Nordthailand statt.

Der Boden des großen Saals vibriert, die Bässe dröhnen. Ein junger Mann in neckisch-schwarzweiß gemusterter Kleidung tobt über die Bühne, umrahmt von Gitarristen, Bassist und Schlagzeuger. Die junge Wittlicher Band "Original Dogs Buddies", früher unter dem Namen "Shit Happens" bekannt, heizt ihren Fans mächtig ein. Diese stehen an runden Tischen oder sitzen vorne in Bühnennähe. "Das sind alles eigene Lieder!", sagt Michael Schneider aus Naurath/Eifel anerkennend. Er steht hinter dem Tresen und hat das Benefizkonzert organisiert, gemeinsam mit "Katz e.V.". Seine Frau Suphatra stammt aus Nordthailand und besuchte selbst die Schule, die nun mit Spendengeldern komplett renoviert werden soll. "Wir brauchen 12 600 Euro, sechs Gebäude wollen wir aufbauen", sagt Schneider. Schneiders Neffe Sven Wagner aus Föhren stellte den Kontakt zu den Bands her und war für alles Organisatorische zuständig. "Die sind alle aus meinem Freundeskreis!", erklärt er. "Sie haben sehr viel mitgeholfen." Die Mitglieder der Bands "24th Frame" und "Mad for Mess" stammen aus Trier, Schweich und Riol. Auch "24th Frame" spielen eigene Kompositionen, die Band klingt rockig-melodisch und ordnet sich dem Alternativ-Rock zu. "Mad for Mess" ist die bekannteste der drei Bands. Mit ihrer Sängerin Christina Lex interpretiert sie Songs der vergangenen Jahrzehnte, spielt aber auch eigene Stücke. Es geht bereits gegen Mitternacht, als "Mad for Mess" die Bühne betreten. Energisch rocken sie drauflos; die Stimmung im Saal ist gut.Unerwartet kamen die Zuhörer auch in den Genuss original thailändischer Musik: Ein junger Mann, Suthep Khaophrom, der momentan in Trier zu Gast ist, erklärte sich spontan zu zwei Karaoke-Songs bereit und erhielt dafür stürmischen Beifall. Mit dem Abt Acharn Phra Phaiboonkit und seinem Begleiter Phramaha Sumeth Sirindho aus Waldhölzbach betraten zwei buddhistische Mönche in typischen orangefarbenen Gewändern die Bühne. Sie bedankten sich herzlich bei allen Anwesenden. Die Musik fanden sie "sehr interessant", wie der Abt lächelnd erklärte. "Tue Gutes und rede darüber", zitiert Michael Schneider. "Das bedeutet ‚Thambun': Verdienstvolles Tun." Das nächste Rockkonzert ist bereits in der Planung.

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