Trier von seiner lustigen Seite

TRIER. Zur "lustigsten Stadtführung Deutschlands" laden die beiden Komiker Lars Hohlfeld und Alexander Schick ab Mitte Juni ein. Der Palais e.V. hat das neue Comedy-Format nach Trier geholt.

 Verrückte Stadtführer: Die Komiker Andreas Schick (links) und Lars Hohlfeld. Foto: Christiane Wolff

Verrückte Stadtführer: Die Komiker Andreas Schick (links) und Lars Hohlfeld. Foto: Christiane Wolff

Was kann der Dom dafür, dass Männer ihren Frauen immer das Falsche schenken? Und was hat die Basilika damit zu tun, dass Frauen ständig zum Friseur gehen? Für die Comedians Lars Hohlfeld und Alexander Schick eine ganze Menge: "Als Single wird dir dein Leid halt an jedem Ort bewusst", flachst der Kölner Künstler Hohlfeld. "Wieso Leid? Das Glück des Singles ist doch gerade, dass ihm die Frau fehlt!", fällt ihm Kollege Alexander Schick in Comedian-Manier ins Wort - und spricht an, um was es bei den Comedy-Stadtführungen geht, die die beiden ab dem dritten Juni-Wochenende in Trier anbieten: um das Spannungsfeld zwischen "Frauenverstehern" und Machos, zwischen Männern und Frauen, zwischen Singles und Pärchen, zwischen Verlassenen und Verlassern.Interessante Infos, garniert mit Gags

Natürlich gibt es - wie bei einer "richtigen" Stadtführung - auch wissenswerte Fakten und manch' unbekannte Kuriosität über Triers Sehenswürdigkeiten zu hören, nur eben anders präsentiert: "Wir zeigen, welches Romantikpotenzial Triers Altertümer haben", verspricht Hohlfeld, der in die Rolle des verklärten, intellektuellen Frauenverstehers schlüpft. "Und zu was der Pranger alles geeignet ist", fügt Macho-Alex grinsend an. Die Comedy-Stadtführung - vorbei an Dom, Basilika, Viehmarkt, Kornmarkt, Pranger und Porta - steht auf mehreren Beinen: Feste Elemente aus ihren aktuellen Bühnenprogrammen mischen die Kleinkünstler mit improvisierten Szenen. "Dabei kommt es auch darauf an, zu was unser Publikum und die Passanten uns inspirieren", sagt Schick. Infos über Sehenswürdigkeiten wechseln ab mit Gedichten, Oden an die Singlefreuden, Tipps für das erste Treffen und Liebesliedern - gespielt auf der "kleinsten Mundharmonika der Welt" und dem "Ukulelen-Banjo". Ob die altehrwürdigen Stätten Triers für derlei Späße nicht zu erhaben sind? "Wir machen uns ja nicht über Trier lustig oder über unser Publikum" - zumindest nicht, wenn es das nicht will", sagt Hohlfeld und grinst schelmisch. So richtig viel verraten wollen die beiden nicht über ihre Stadtführungen, die ähnlich in Köln stattfinden und dort hunderte Besucher anlocken. Einen "Edelmann-Test" soll es geben und eine "Prinzessinnen-Prüfung", Dudelsack und Absperrband spielen eine Rolle, und ein Rosenverkäufer ist auch mit von der Partie.Keine Konkurrenz für etablierte Führungen

Veranstalter der neuen Kunstform ist die Abteilung Kultur und Kommunikation des Palais e.V. "Wir wollen nicht mit den etablierten, vielgestaltigen Stadtführungen, die es in Trier gibt, konkurrieren", sagt Peter Stablo, Leiter der Kultur-Abteilung beim Palais e.V. "Die Comedy-Führungen sollen das Angebot verbreitern - vielleicht interessieren wir Leute für Stadtgeschichte, die eine klassische Führung nie mitmachen würden." Comedy-Führungen unter dem Aspekt "Geschlechterrollen" seien dabei ein Pilot-Projekt. "Bei genügend Interesse ist es durchaus vorstellbar, dass wir in der nächsten Saison auch andere Komiker verpflichten, die andere Schwerpunkte setzen", sagt Stablo. Ein realistischer Plan, denn die Trierer lieben Comedy: Die monatlichen "Slams" in der "Produktion" am Stockplatz - an denen beide Stadtführer-Komiker mehrfach teilgenommen haben - verzeichnen Besucherrekorde. Den "Jubiläums-Slam" zum einjährigen Bestehen des Trierer Komiker-Wettstreits wollten im April über 700 Zuschauer sehen. Das Premieren-Wochenende der Comedy-Stadtführungen am 17./18./19. Juni, Treffpunkt: Lesecafé Palais am Dom, 18 Uhr. Weitere Termine: jeder Sonntag im Juli. Karten: 7,50 Euro, ermäßigt 5,50 Euro, Reservierungen unter Telefon 0651/41062 oder per E-Mail an jugendkultur@palais-ev.de

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