Trierer Jugend ins Heilige Land

Eine Pfarrjugendgruppe aus den Trierer Höhenstadtteilen wird Ende Dezember nach Israel reisen. Im Rahmen der Vorbereitungen hat Johannes Gerster, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, in St. Augustinus von seinen Erfahrungen im Heiligen Land berichtet.

 In St. Augustinus schildert Johannes Gerster, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, seine Erfahrungen in Jerusalem, wo er neun Jahre lang gelebt hat. TV-Foto: Dorothee Quaré

In St. Augustinus schildert Johannes Gerster, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, seine Erfahrungen in Jerusalem, wo er neun Jahre lang gelebt hat. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier-Tarforst. (DQ) Neun Jahre hat Johannes Gerster, ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages und des Rheinland-Pfälzischen Landtages, in Jerusalem an der Nahtstelle zwischen Israelis und Palästinensern gelebt. Bis 2006 hat er sich dort als Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung für einen Ausgleich zwischen beiden Völkern eingesetzt. Im Gemeindezentrum St. Augustinus schilderte er vor zahlreichen Besuchern seine vielfältigen Erfahrungen: "Frieden hoffen: 3 Religionen - 2 Völker - 1 Konflikt" war der Titel seines Vortrags. "Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die nächsten Wochen und Monate in Israel gewaltfrei verlaufen werden", beruhigte Johannes Gerster die Jugendgruppe der Pfarreiengemeinschaft St. Augustinus-St.Andreas-St. Anna-St. Georg. Ab dem zweiten Weihnachtsfeiertag möchte sie zehn Tage lang das Heilige Land bereisen. "In Israel und bei den Palästinsern befürworten mittlerweile 70 Prozent der Bevölkerung die Zwei-Staaten-Lösung mit einem Palästinenserstaat in den Grenzen von 1967", führte Gerster weiter aus. Frieden in Israel sei schwierig, doch nicht unmöglich. Gerster sprach über Jerusalem als Zentrum der drei monotheistischen Weltreligionen und über die rasante Entwicklung des Landes in den vergangenen hundert Jahren: "Damals gab es dort etwa 3000 Menschen, heute elf Millionen." Israel, die einzige Demokratie im Nahen Osten, habe sich in den letzten 60 Jahren von einem reinen Agrarstaat zu einem Hightech-Staat erster Güte entwickelt. Aufgrund ihrer Vergangenheit seien sowohl Israelis als auch Palästinenser "stimmungsmäßig labil". Trotz israelischer Siedlungen und palästinensischer Fundamentalisten glaubt Gerster an einen "Modus Vivendi", ein gewaltfreies Nebeneinander mit Jerusalem als Hauptstadt beider Völker.

"Unsere jungen Leute haben sich seit einem Jahr intensiv auf die Reise vorbereitet und zur Finanzierung vielfältige Aktionen gestartet", berichtete Pastor Stefan Dumont. "Ich habe ein Referat zum Thema ,Islam' gehalten", sagt Isabelle (21). "Ich habe über die drei monotheistischen Religionen und ihre gemeinsamen Wurzeln gesprochen", sagt Katharina (24) und ergänzt: "Der Konflikt zwischen den Religionen interessiert mich. Ich möchte sehen, wie es dort wirklich ist!" Ihre Eltern seien im vergangenen Jahr dort gewesen, ebenso die Eltern von Michael (21), der meint: "Man hat ja nicht so oft die Chance, nach Israel zu kommen! Ich möchte Kultur und Lebensweise dort kennenlernen."

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