Trierer Sanierungsprojekte: Millionen für Exhaus und Theater

Trier. · Trier bekommt 12,3 Millionen Euro aus einem Investitionsprogramm des Bundes. In diesem Programm und den im Stadtrat verabschiedeten Prioritäten für den Investitionsstock des Landes tauchen zum ersten Mal stabile Zahlen für die aktuell dringendsten Trierer Bauprobleme auf: das Theater und das Jugendzentrum Exhaus.

 Laut einer ersten groben Schätzung wird die geplante Generalsanierung des Theaters 30 Millionen Euro kosten. Knapp die Hälfte muss die Stadt selbst zahlen. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Laut einer ersten groben Schätzung wird die geplante Generalsanierung des Theaters 30 Millionen Euro kosten. Knapp die Hälfte muss die Stadt selbst zahlen. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter


Die Römerstadt ist arm und mit 800 Millionen Euro astronomisch hoch verschuldet. Investieren muss die Verwaltung dennoch. Zwei enorm wichtige Förderinstrumente verraten die Größe der Projekte, die momentan die Diskussion in Trier prägen. Die Stadt beantragt 2,9 Millionen Euro aus dem Investitionsstock 2016 für die Sanierung des Jugendzentrums Exhaus. Für 2017 vorgemerkt wird die Generalsanierung des Theaters - mit 30 Millionen Euro.

Das Geld muss fließen: Was in Privathaushalten und Unternehmen undenkbar wäre, ist für viele Kommunen seit langer Zeit Realität. Ihre gigantischen Schuldenberge stellen für die geldgebenden Banken aufgrund der zuverlässigen Zinstilgung eine attraktive Anlage dar. Dennoch müssen Investitionen in den öffentlichen Raum fließen, die Alternative wäre die langsame Verwandlung von Stadtbildern in apokalyptische Endzeitwelten.

Der Bund will helfen: Ende Juni ist das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz in Kraft getreten. Mit diesem Gesetz stellt der Bund den Ländern in den Jahren 2015-2018 insgesamt bis zu 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung, um Infrastrukturinvestitionen armer Kommunen zu fördern. Trier erhält aus diesem Topf 11 Millionen Euro vom Bund und 1,3 Millionen vom Land.

Trier will investieren: Der Stadtrat hat eine Liste von Projekten verabschiedet, die für diese Förderung angemeldet werden sollen. Dazu gehören der Ausbau der Luxemburger Straße zwischen Konrad-Adenauer-Brücke und Römerbrücke mit einer Lärmschutzdecke (500?000 Euro), der Neubau der Kitas Feyen und Petrisberg mit jeweils 3,5 Millionen Euro, die Sanierung der Kita St. Adula mit drei Millionen Euro und die Sanierung der Sporthallen Trier-West und Feyen mit 2,5 und zwei Millionen Euro.

Trier muss anmelden: Parallel zum Investitionsprogramm des Bundes für arme Kommunen läuft der Investitionsstock des Landes Rheinland-Pfalz. Die Mittel aus diesem Topf sollen in Projekte fließen, "die das Gemeinwohl erfordert" - so die Formulierung im Landesfinanzausgleichgesetz.

Trier will Theater: Noch immer ist das Gutachten über die Sanierung des Theaters Trier geheim (der TV berichtete). Das 1964 entstandene Gebäude gehört nicht zu den Anmeldungen für den Investitionsstock 2016, ist aber für 2017 schon vorgemerkt - mit einer Generalsanierung und einem Investitionsvolumen von 30 Millionen Euro. Die erste stabile offizielle Zahl seit Fertigstellung des Gutachtens. Die Stadt rechnet mit einem Eigenanteil von 15,6 Millionen Euro.
"In baulicher, sicherheitstechnischer, räumlicher und energetischer Sicht entspricht das Gebäude nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine Versammlungsstätte oder ein modernes Theater", erläutert die Vorlage. "Auch die Bühnentechnik ist veraltert. Zudem hat eine erste Analyse teilweise gravierende Funktionsmangel deutlich gemacht. Eine Generalsanierung ist unausweichlich."

Die Jugendszene will feiern: Bereits konkret für 2016 meldet die Stadt die Generalsanierung des Jugendzentrums Exhaus an. Das größte und beliebteste der Trierer Jugendzentren ist seit Monaten wegen Brandschutz- und Sicherheitsbedenken nur eingeschränkt geöffnet.

In den Anmeldungen für den Investitionsstock taucht auch hier die erste konkrete Zahl auf. Eine "Grobschätzung" für neue Fluchtwege, Lüftung, Barrierefreiheit und neue Sanitäranlagen liefert eine Investitionshöhe von 2,9 Millionen Euro. 1,3 Millionen Euro wird die Stadt selbst tragen, die weiteren 1,6 Millionen soll das Land liefern.

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