Trierer Schatz als Silberling

TRIER. (cofi) Der Egbert-Codex ist 2004 ins Register der Welterbe-Liste der Unesco aufgenommen worden. Der Kunsthistoriker Professor Franz Ronig hat in einer Vortragsreihe die Miniaturen des Evangeliars einem interessierten Publikum vorgestellt. Auf einer von Norbert Neuhaus produzierten DVD werden diese Vorträge nun auch virtuell einer noch breiteren Öffentlichkeit präsentiert.

Die Vortragsreihe von Professor Franz Ronig (Zweiter von links) über die Miniaturen des Codex Egberti ist als DVD, die Norbert Neuhaus (rechts) produziert hat, erhältlich und wurde gemeinsam mit Gunther Franz, Direktor der Stadtbibliothek (links), und Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink vorgestellt. TV-Foto: Cordula Fischer

Die Vortragsreihe von Professor Franz Ronig (Zweiter von links) über die Miniaturen des Codex Egberti ist als DVD, die Norbert Neuhaus (rechts) produziert hat, erhältlich und wurde gemeinsam mit Gunther Franz, Direktor der Stadtbibliothek (links), und Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink vorgestellt. TV-Foto: Cordula Fischer

"Diese Initiative soll zwei Effekte erreichen. Zum einen soll das Weltkulturerbe der Bevölkerung vorgestellt und die Vorträge von Professor Ronig für die Nachwelt gesichert werden", erklärt Norbert Neuhaus, Unternehmensberater und ehemaliger Trierer Wirtschaftsdezernent, der als Produzent, Finanzier und Initiator für das Projekt verantwortlich ist. Dies sei Grund genug, um "privates Geld in die Hand zu nehmen, um eine solche DVD produzieren zu können". Die Doppel-DVD mit dem Titel "Die Miniaturen des Codex Egberti" richte sich nicht nur an kunsthistorisch Interessierte und Akademiker. Vielmehr sollen in 120 Minuten auch die Menschen erreicht werden, die wenig Vorkenntnisse haben. In den drei enthaltenen Teilen werden die "Bilder der Menschwerdung und Kindheitsgeschichte Jesu", "Das öffentliche Leben Jesu" und die "Passionsgeschichte und Auferstehung" vorgestellt.Infos für Kinder wie für Wissenschaftler

"Wenn ich ablese, ist es langweilig, wenn ich frei rede, kann man es anhören", sagt Kunsthistoriker Ronig. So wurde die erste Aufnahme eines niedergeschriebenen Vortrags in der Dominformation verworfen, da er zu starken Vorlesungs-Charakter gehabt habe. Die folgenden Veranstaltungen indes brachten die gewünschte Wirkung. "Professor Ronig versteht es, die Miniaturen und Inhalte so darzustellen, dass es der Zwölfjährige versteht, und es auch noch für den Akademiker interessant ist", so Neuhaus. Dies sei möglich, weil sich Ronig in besonderer Weise dem Codex Egberti verpflichtet fühlt. Natürlich auch, weil die Miniaturen auf vordergründig naive Weise gemalt sind. "Aber die Miniaturen sind doppelbödig im Verständnis. Die Tiefenschichten enthüllen sich, je länger man hinschaut", so Ronig. Die Interaktion zwischen Sprecher und Hörer hilft beim Verstehen. Und auch die Aufnahmen bedienen sich dessen. "Der Betrachter soll das Gefühl haben, in einer Art Privat-Vortrag zu sein", erklärt Neuhaus. Die Aufnahmen sind auf das Wesentliche reduziert, zeigen Franz Ronig als Sprecher in Nahaufnahme und die Miniaturen als Faksimile-Bilder. "Diese DVD ist ein wichtiges Mittel und eine ansprechende Möglichkeit, um unsere Schätze nach außen tragen zu können", sagt Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink. Der Überschuss aus dem Verkauf kommt Bildungsprojekten in Moldawien zugute. Erhältlich ist die Doppel-DVD in den Trierer Buchhandlungen Stephanus, Interbook und Leuckefeld sowie bei Stadtbibliothek, Tourist- und Dom-Information. Bestellungen an Norbert Neuhaus, Fax: 0651/44578 oder E-Mail: info@nneuhaus.de

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