Trockene Angelegenheit

TRIER. Hitzewelle deutschlandweit. Für die Feuerwehr eine besonders heiße Phase. Im Rahmen des TV -Ferienspaßes durften rund 30 Kinder mit ihren Eltern den Wehrleuten über die Schulter schauen. Die großen Eingangstore waren geöffnet und luden zur Schnuppertour ein.

"Ich will Feuerwehrmann werden", schmettert der kleine grüne Drache in die Fernsehlandschaft. Flitze Feuerzahn kann sich nichts Schöneres vorstellen, als auf einer hohen Drehleiter mit einer großen Feuerwehrspritze den Kampf gegen die Flammen anzutreten.Ähnlich erwartungsfroh haben wohl auch die etwa Fünf- bis Zwölfjährigen den Hof mit den großen roten Löschzügen betreten.Großer Respekt

Auge in Auge mit den uniformierten Männern versteckt sich ihr brennendes Interesse hinter einer gehörigen Portion Respekt. Fragen stellen nur einige Eltern. Dass die Sprösslinge schweigen, mag sicherlich auch daran liegen, dass die meisten Vorträge sehr theoretisch und für Kinder schlichtweg unverständlich sind. Ausdrücke wie Pressluftatmer, Defibrilator oder punktierte Venen haben in der heilen Kinderwelt eben keinen Platz."Sag mal, können wir auch mal mit so einem Feuerwehrauto fahren?", unterbricht ein kleiner Knirps mit geringeltem T-Shirt den Endlos-Monolog des Oberbrandmeisters. "Hm, ich glaub nicht, das würde zu viel Zeit brauchen", antwortet dieser. Traum geplatzt.Nächster Hoffnungsschimmer bei der Wasserrettung. Hauptbrandmeister Richard Wollscheid hat immerhin einen Trockentaucheranzug und einige andere Tauch-Utensilien auf einem Tisch drapiert. Hier ist Anfassen erlaubt. Dankbar stürzen sich die kleinen Besucher auf Flossen und Co. Als sich der Vortrag als ähnlich uninteressant erweist, beginnt die Quengelei - verständlicherweise.Die Temperaturen tun ihr Übriges. "Ich hab Durst", jammert Niklas. Als sein Freund Nils eine prall gefüllte Trinkflasche auspackt, ist das Apfelsaft-Drama perfekt. Allein dem mütterlichen Appell, dem Freund doch etwas abzutreten, ist zu verdanken, dass das große Desaster ausbleibt.Vergnügt hüpfen die beiden Fünfjährigen mit der Flasche herum und haben an ihrem Zwiegespräch hundert Mal mehr Spaß als an den Ausführungen des Tauchlehrers.Wenige Minuten später hat Niklas keine Lust mehr und zupft seine Mama am Ärmel: "Komm, wir gehen nach Hause", schlägt er vor. Irgendwie gelingt es dann doch, den Sohn zum Bleiben zu bewegen.So erfährt er noch Einiges über den Rettungsdienst, die Atemtechnikwerkstatt und wenn er viel Ausdauer beweist, darf er am Ende der Führung selbst mit einem Feuerwehrschlauch Wasser spritzen.Als die Kinder selbst aktiv werden dürfen, ist der Geduldsfaden bei den meisten allerdings schon arg strapaziert. Da wäre Flitze Feuerzahn auch nicht mehr so begeistert bei der Sache gewesen.

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