Tulpe, Buchs und Mandelbaum

FEYEN-WEISMARK. Aus dem Nichts entstand auf dem 500 Quadratmeter großen Grundstück einer Feyener Familie ein prächtiges Gartenparadies mit eindrucksvollem Farben- und Formenspiel. Den Garten in der Gertrud-Schloss-Straße können Gartenfreunde nach vorheriger Absprache besuchen.

Als Familie Möller 1994 mit Kind und Kegel ihr neu gebautes Haus in der Gertrud-Schloss-Straße bezog, bot sich dem Auge rings um ihre eigenen vier Wände ein wenig idyllisches Bild: Kein einziger grüner Grashalm gedieh auf dem braunen Lehmboden ihres Grundstücks. Wenn der Tag zu Ende ging und die Kinder versorgt waren, stand Cordula Möller an der Terrassentür und schmiedete Pläne. Ihr schwebte ein mit einem begrünten Gartenzaun abgeschirmtes blühendes Gartenparadies mit lauschigen Plätzen vor. Voller Elan ging sie ans Werk und säte als erstes Rasen auf den kargen Lehmboden. Die ersten Halme sprossen, und nach und nach trotzte Cordula Möller dem Boden immer mehr fruchtbare Flecken ab."Gartenarbeit ist Erholung pur"

Da sie damals nicht berufstätig war, nutzte die Hobby-Gärtnerin jede freie Minute, um in Gartenbüchern nach ihren Lieblingspflanzen zu stöbern und verschlang Gartenzeitschriften auf der Suche nach Tipps gegen Krankheiten und Schädlingen. Die ambitionierte Hobby-Gärtnerin lernte aus Fehlern und bepflanzte ihre Beete mit Büschen, Stauden und einjährigen Blumen und fügte sie zu einem so genannten "mixed border" zusammen. Cordula Möller liebt in ihrem Garten den fülligen, "holländischen"" Stil und den Formschnitt vor allem an Buchsbäumen. Ihr Herz hat sie auch an alte englische Rosensorten verloren. Als der Garten mehr und mehr Gestalt annahm, arrangierte sie verschiedene Sitzplätze am Haus und zum Haus hin - darunter eine romantische Rosenlaube. An der Terrasse murmelt inzwischen in einer Teichanlage das Wasser. Die 53-Jährige verbringt jeden Tag zwei Stunden damit, in ihrem Garten mit der Schere Buchsbäumchen zu beschneiden oder in der Erde zu graben. Das ist für sie keineswegs mit Arbeit verbunden, sondern "Erholung pur". "Hier bin ich ganz für mich allein. Ich sehe, es wächst und ich kann schöne Dinge gestalten und selbst Ideen reinbringen", beschreibt Cordula Möller ihre Glücksgefühle beim Gärtnern. Das Angebot der Landesgartenschau Trier, Reisebusse mit Gartenschau-Besuchern in ihrem Garten Station machen zu lassen, hat sie allerdings ernüchtert abgelehnt. Ebenso enttäuscht ist sie vom Buch "Gärten der Region". "Darin sind leider nur drei Privatgärten vorgestellt", bedauert sie. Die Hobby-Gärtnerin hat lieber mit einem eigenen "Tag der offenen Pforte" am Pfingstsonntag ihren Garten der Öffentlichkeit präsentiert - eine Idee, die ursprünglich aus England stammt. Bei Getränken und Kuchen konnten Gartenfreunde fachsimpeln. Wegen des großen Zuspruchs will Cordula Möller nicht erst an Pfingsten 2005 wieder die Gartenpforte öffnen: "Nach telefonischer Anfrage können Interessierte auch an Wochenenden gerne vorbeischauen." Kontakt: Cordula Möller, Gertrud-Schloss-Straße 6, Telefon 0651/37864. Auch wenn die Diplom-Verwaltungswirtin ihre Urlaubskoffer packt, lässt das Hobby ihr keine Ruhe. Denn ihre Reisen führen sie nach Holland, Italien und in die Schweiz, wo sie offene Privatgärten besucht. Ausruhen in ihrem Garten und entspannt mit einem Buch auf der Bank sitzen, kann Cordula Möller jedoch nicht. In ihrem Reich braucht sie immer etwas zu tun. Und weil sie nun ihren Garten so gut wie fertig gestaltet hat, geht ihr langsam die Arbeit aus. Aber das neue Betätigungsfeld ist bereits gefunden: Das 800 Quadratmeter große, unbebaute Grundstück hinter ihrem Garten will sie gerne kaufen - um dort wieder aus dem Nichts auf kargem Boden ein weiteres blühendes Gartenparadies entstehen zu lassen.

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