Überall auf der Höhe

TRIER. Beruflich und privat auf der Höhe: Als Direktor der Tourist-Information Trier (TIT) verbucht Hans-Albert Becker jährlich neue Rekord-Besucherzahlen; Entspannung bieten ihm die Vorzüge seiner Wahlheimat Tarforst. Die Verbundenheit des aus Weierbach im Hunsrück stammenden 49-Jährigen mit den Höhenstadtteilen kommt nicht von ungefähr.

 Mit Blick auf die Porta: Hans-Albert Becker in seinem Büro im Ostflügel des Simeonstifts. Foto: Roland Morgen

Mit Blick auf die Porta: Hans-Albert Becker in seinem Büro im Ostflügel des Simeonstifts. Foto: Roland Morgen

Hans-Albert Beckers Aufgabe ist es - verkürzt ausgedrückt - , dazu beizutragen, dass möglichst viele Touristen nach Trier kommen und sich hier so wohl fühlen, dass sie das weitererzählen und wiederkommen. "Ein Traumjob", sagt der Mann, den schon als Schüler Erdkunde faszinierte "und später beruflich etwas machen wollte, was damit zu tun hat". Die Vorstellung, dem Erdkunde-Faible als Theoretiker zu frönen, nämlich als Lehrer, verwarf Hans-Albert Becker, als er 1977 von einem neuen Studiengang an der noch jungen Uni Trier hörte: Fremdenverkehrsgeografie. "Da bin ich dabei", dachte er sich und ließ Taten folgen. 1984 legte er als erster Student in Trier bei Professor Christoph Becker eine Diplom-Arbeit ab. Thema: "Städtetourismus in Idar-Oberstein. Entwicklung, Bedeutung und wirtschaftliche Auswirkungen." Note: sehr gut.Über Koblenz zurück nach Trier

Der Touristiker-Job ließ aber noch auf sich warten. Erst einmal war Jobben in einer Baumschule in Filsch angesagt, ehe die rheinland-pfälzische Tourismus-Zentrale in Koblenz Ersatz für eine Mitarbeiterin im Erziehungsurlaub suchte. "Das brachte mir dann den heiß ersehnten Berufseinstieg. Und ich machte meine Sache offenbar nicht schlecht, denn nach zwei Jahren wurde ich Werbeleiter." Noch nicht ganz der Traumjob, aber das Sprungbrett dazu. Denn als die Stadt Trier 1991 einen Leiter für die neue strukturierte und dem ehemaligen Verkehrsamt fusionierte Tourist-Information suchte, fiel die Wahl auf Hans-Albert Becker. "Darüber war und bin ich sehr glücklich, denn Trier ist eine ganz besondere und besonders schöne Stadt." Mit besonderen Vorzügen: Das Büro im Simeonstift - und das Wohnhaus in Tarforst. "Ich wollte unbedingt wieder in einen Höhenstadtteil, da habe ich schon zu Studentenzeiten gewohnt und mich wohl gefühlt. In fünf Minuten bin ich mitten im Wald und in zehn Minuten in der Altstadt." Seit der Rückkehr nach Trier vor 14 Jahren ist Becker der Wahlheimat auf der Tarforster Höhe treu geblieben. Erst wohnte er im Baugebiet BU 7, seit 2001 mit Lebensgefährtin Regina Brackmann (47) und deren Kindern Sina (16) und Marian (12) im selbst gebauten Eigenheim in der Nikolaus-Mommer-Straße (BU 11). Dort oben - "quasi auf dem Land" - findet Triers Chef-Touristiker die notwendige Entspannung für seinen Job und das, was damit einher geht. Becker leitet die "City-Flirt"-Arbeitsgemeinschaft der Städte Koblenz, Mainz, Ludwigshafen, Kaiserslautern, Worms, Speyer und Trier und den Marketing-Ausschuss der 13 "Historischen Städte Deutschlands" und gehört 19 weiteren Arbeitskreisen an, die sich mit Fremdenverkehr befassen. Seinem Ziel, Trier zur rheinland-pfälzischen Tourismus-Hauptstadt zu machen, ist er schon sehr nahe kommen. 2004 verbuchte Deutschlands älteste Stadt rund 711 000 Übernachtungen - nur noch 10 000 weniger als Landes-Spitzenreiter Mainz. "Aber das ist nicht mein Verdienst, sondern das Resultat vielfältiger Bemühungen in der Fremdenverkehrsmetropole Trier", sagt Becker, der gleichwohl seine 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Tourist-Information lobt: "Ein sehr engagiertes und erfolgreiches Team." Der Chef selbst nimmt sich "etwas zurück", seit ein Herzinfarkt ihn vor zwei Jahren ausbremste. Seither gilt für den vom Ketten- zum toleranten Nichtrauchertum konvertierten Gartenfreund die Devise "60 Arbeitsstunden pro Woche müssen reichen. Wobei ich allerdings nie auf die Idee käme, Überstunden aufzuschreiben, geschweige denn, einen Ausgleich dafür zu reklamieren." Am heutigen Samstag hat Hans-Albert Becker wieder einen seiner zahlreichen ehrenamtlichen Einsätze. Er empfängt die VIPs des 34. RTT/ADAC-Bergrennens in der Porta Nigra: "Das ist ja selbstverständlich."

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