Überdurchschnittlich gute Noten

TRIER. Befragungen sind zentrale Instrumente, um die Qualität im Großunternehmen Brüderkrankenhaus laut Zertifizierungsregelwerk zu gewährleisten, zu optimieren sowie Defizite aufzudecken. Nach Patienten, Besuchern und Mitarbeitern wurden in diesem Jahr die einweisenden, niedergelassenen Ärzte um ihre Meinung gebeten.

In Kooperation mit der Universität Trier - die Projektleitung oblag vom Fachbereich IV, Empirische Sozialforschung, Rüdiger Jacob - nahm das Brüderkrankenhaus die Ärzte-Befragung vor. 738 niedergelassene Ärzte, darunter Allgemeinmediziner, Augenheilkundler und andere Fachärzte haben die versandten Bögen ausgefüllt. Das sind rund 58 Prozent derjenigen, die aufgrund ihrer jährlichen Patienten-Einweisungen zu einer Beurteilung von Leistungsspektrum, Güte der Behandlungen und Versorgungsqualität in der Lage waren. Ausgewertet und zusammengefasst wurden die Ergebnisse ebenfalls von der Universität, an das Krankenhaus gingen nur die statistischen Aufstellungen, damit die Anonymität der Beteiligten gewahrt bleibt. "Früher kamen Anregungen und Kritik nur sporadisch und nicht systematisch", erklärt Hans-Peter Loch, Leiter der Abteilung Qualitätsmanagement. Nun ist es Aufgabe der Krankenhausleitung, der verschiedenen Abteilungen und des Qualitätsmanagements, aus der Quintessenz die nächsten Schritte zur Qualitätssteigerung und zu vermehrter Transparenz einzuleiten und die Kooperation zwischen Klinik und einweisenden sowie nachbetreuenden Ärzten zu verbessern. Der Ruf des Brüderkrankenhauses und der Augenabteilung sowie die ärztliche und pflegerische Versorgung wurde mit überzeugenden Zahlen zwischen 80 und 90 Prozent als hervorragend beurteilt. "Wir haben insgesamt überdurchschnittlich gute Ergebnisse bekommen", freut sich Loch. Deutliche Fortschritte soll es in den nächsten drei bis fünf Jahren, also bis zur nächsten Befragungsrunde, vor allem im Bereich "Kommunikation und Information" geben. Die Arztbriefschreibung und Absprache bei veränderten Therapien könnten schneller vonstatten gehen. Niedergelassene Ärzte sollen in allen Fachabteilungen des Klinikums feste Ansprechpartner bekommen, die jederzeit für sie erreichbar sind. Außerdem gingen viele Wünsche zur Intensivierung von Fortbildungsveranstaltungen ein.Zertifizierte Qualität

Das Brüderkrankenhaus war in Trier die erste Klinik, die sich ein Jahr früher als allgemein vom Gesetzgeber gefordert hat zertifizieren lassen. Die Qualität wird nach den offiziellen Standards des proCum-Cert-Verfahrens überprüft, das auch andere Zertifizierungsstandards und Qualitätsmanagementsysteme umfasst. Als Anreiz zur Beteiligung an der Einweiser-Befragung hatte sich das Brüderkrankenhaus verpflichtet, für jeden zurückgesandten Fragebogen fünf Euro für die Aktion "Da sein" zu spenden. So konnte sich der Hospizverein im September über eine Spendensumme von 3690 Euro freuen.

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