Überrascht vom "wahnsinnigen Zulauf"

TRIER. Ungewohnter Andrang und ein Anflug von Gartenschau-Atmosphäre herrschte am Sonntag auf dem sonst so beschaulichen Petrisberg: Hunderte von Menschen nutzten am Sonntag die letzte Gelegenheit, die Baustelle der Landesgartenschau zu besichtigen.

Um 11 Uhr hatte die Landesgartenschau Trier 2004 (LGS) den Römer-Express "unter Dampf gesetzt" und bot Führungen über das Baustellengelände an. Gleichzeitig präsentierten sich auf dem Gelände einige Partner der LGS, der Verein Freunde der Landesgartenschau 2004 informierte über seine Projekte. Zur Mittagszeit stellte "Geotalk" vom Fachbereich Geographie der Universität Trier den geplanten Geolehrpfad vor, zudem informierte Jan Eitel, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Petrisberg GmbH (EGP), über das Siedlungsprojekt "Wohnen am Wasser". Schon ab 11 schlenderten viele Besucher über das 44 Hektar große ehemalige Kasernengelände. Er sei "überrascht von diesem wahnsinnigen Zulauf", sagte LGS-Geschäftsführer Matthias Schmauder. Bis zum frühen Nachmittag hätten mindestens 700 Menschen an den Führungen und Rundfahrten teilgenommen. Die ersten Interessenten seien schon kurz vor 10 Uhr am Gelände gewesen, berichtete Schmauder. Die Entscheidung, den Beginn der Veranstaltung von 14 auf 11 Uhr vorzuverlegen, habe sich ebenso bezahlt gemacht wie das neue Angebot von Fußführungen über die Baustelle. Der LGS-Geschäftsführer äußerte sich auch zufrieden über den Fortgang der Arbeiten: "Wir sind im Plan, teilweise sogar zwei bis vier Wochen zu früh." Auch das Projekt "Innovatives Wohnen" liege, wenn auch knapp, im Zeitplan. Schmauder dankte den privaten Bauherren, die sich bereit erklärt hätten, ihre Einfamilienhäuser für die Dauer der Landesgartenschau als Ausstellungsobjekte zur Verfügung zu stellen: "Hut ab vor diesem Engagement." Ebenso lobte er die Zusammenarbeit mit der EPG. Es herrsche ein harmonisches Miteinander auf dem Petrisberg, bei derartigen Projekten keineswegs Selbstverständlichkeit. Mit dem Ende der Führungen breche für die Baustelle eine neue Phase an, sagte Schmauder. Die Erdarbeiten, während derer mehr als 100 000 Kubikmeter Erde bewegt wurden, seien weitgehend abgeschlossen, und auch die "Infrastruktur" des Geländes sei erstellt. Nun würden in den nächsten Wochen die Baustraßen auf dem Gelände "zurückgebaut". Dann werde dessen Gestaltung fortgeführt werden. Beispielsweise könnten nun die Arbeiten für den Schulgarten beginnen, und im November würden die Blumenzwiebeln für den 4000 Quadratmeter umfassenden "Wechselflorbereich" gesteckt.Ärger über die Stadtwerke

Obwohl viele Trierer die Fortschritte der Arbeiten mit Anerkennung, ja Begeisterung zur Kenntnis nahmen, gab es offenbar auch verärgerte Besucher. Wie eine Leserin dem Trierischen Volksfreund mitteilte, seien die von den Stadtwerken eingesetzten Busse in den Vormittagsstunden hoffnungslos überfüllt gewesen. Der Bus, der laut Fahrplan um 10.47 Uhr an der Basilika hätte halten sollen, sei voll belegt gewesen und habe die Haltestelle passiert, ohne anzuhalten. Der zweite Bus, der eine halbe Stunde später eingetroffen sei, habe die etwa 30 frierenden Menschen "aus Mitleid" mitgenommen, obwohl auch er eigentlich schon besetzt gewesen sei, so die Leserin. Ihrer Meinung nach hätten die Stadtwerke viel zu spät reagiert und erst gegen 12.30 Uhr Ersatzbusse sowie größere Gelenkbusse eingesetzt.

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